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So war das Como Autofestival.

Mit dem Titel Concorso d’Eleganza als exklusiver Oldtimerevent gestartet, haben sich die Veranstaltungen zwischen Villa d’Este und Fuori Concorso im Mai mittlerweile zum inoffiziellen Como Autofestival gemausert und wollen zum europäischen Pebble Beach werden. Die Autofans feiern das neue Hochamt – sogar im Dauerregen.

Der Concorso d’Eleganza an der sehenswerten Villa d’Este war bereits bisher die schönste und exklusivste Autoveranstaltung in Europa – nicht allein getragen von spektakulären Oldtimern, sondern nicht zuletzt dem einzigartigen Ambiente des Comer Sees drumherum.

Doch einst nur von den beiden gemeinsamen Veranstaltern BMW und dem Hotelbetreiber der Villa d’Este getragen, gibt es zwischen Cernobbio und Como diesmal viel mehr zu sehen. So enthüllte Hyundai bereits am Donnerstag die 1974 von Giorgio Giugiaro kreierte Designikone des Pony Coupé Concept in einer Neuauflage, BMW ließ seine Fans einen Tag später mit dem sehenswerten Touring Coupé träumen, während sich viele der Besucher auf den imposant gewachsenen Fuori Concorso freuen konnten, bei dem diesmal alles unter dem Thema Aerodynamik stand.

BMW Concept Touring Coupe 1 1

Wer sich wirklich für Autos begeistert und nicht das diesmal parallel stattfindende 24-Stunden-Rennen am Nürburgring besucht, kommt um das Como Autofestival nur schwer herum. Selbst wenn es einem die norditalienische Urlaubsgegend diesmal mit kühlen Temperaturen und Dauerregen schwerer als sonst machte.

Trotzdem waren die Anmeldelisten für den Höhepunkt des Concorso d’Eleganza mit seinen einzigartigen Oldtimern lang, die Warteschlangen zum Fanfest an der benachbarten Villa Erba trotz der Niederschläge imposant und wer noch nicht komplett durchnässt war, ließ sich nicht allein von der mächtigen Porsche-Ausstellung an der Villa Olma verzaubern. Im exklusiveren Teil bot der Fuori Concorso Aerodynamikikonen vom Mercedes 540 K Stromlinienwagen über das BMW 328 Mille Miglia Coupé bis zum VW XL1. 

Klassiker, Neuwagen und Studien trotzten genauso dem Regen wie die millionenschweren Oldtimer in ihren verschiedenen Klassen, die den Hotelpark der Villa d’Este jedes Jahr im Mai zu einer Insel der automobilen Glückseligkeit werden lassen. Alvis Speed 25 C von 1937, das grandios elegante Delahaye 145 Coupé Chapron oder der nicht nur von seiner Bezeichnung perfekt passende Rolls-Royce 20 HP Allweather Tourer Windowers mit seinem 3,2 Liter großen Reihensechszylinder von 1925  – sie alle bekommt man bei einer normalen Klassikveranstaltung genauso wenig zu sehen wie den Lancia Florida Coupé Pinin Farina von 1955 den Rennwagen vom Typ Mercedes 300 SL Coupé, der ebenso in der Le-Mans-Klasse antrat wie der Ferrari 250 GTO von 1962 oder der 1976er Porsche 936/77 mit Spyder Sports Prototyp-Karosse. 

Keine Überraschung, dass im Jahr des 100. Geburtstages der 24 Stunden von Le Mans die bekannteste Rennveranstaltung weltweit nicht nur dem Concorso seinen Stempel aufdrückte. Auch beim informellen Fantreff an der Villa Erba konnten die Besucher zahllose seltene Le-Mans-Renner aus den vergangenen Jahrzehnten bestaunen.

Villa dEste 2023 1

Nur ein paar Meter entfernt Porsche 911 Youngtimer, edle Italo-Limousinen, schnittige BMW M3 oder eine historische Mini-Sammlung – alles aus privater Sammlerhand und auf eigener Achse nach Cernobbio gereist. Stilecht gibt es am Verkaufsstand Kaviarhäppchen für 36 Euro – die schmecken auch bei Regen. Gleich nebenan die Versteigerung von RM Sotheby’s mit sehenswerten Klassikern und Sportwagen – natürlich bevorzugt aus italienischer Produktion.

Als einer der Stars wechselte zum Beispiel der elegante Ferrari 400 Superamerica SWB für 3,1 Millionen Euro seinen Eigentümer. Auch hier wandelt das Como Autofestival längst auf den Spuren der Monterey Autoweek mit dem Höhepunkt des Concorso d’Eleganza in Pebble Beach Mitte August. 

Comer See 2023 1

Neben vielen aktuellen Designern von Autoherstellern stattete auch Giorgio Giugiaro dem Como Autofestival seinen Besuch ab. Diesmal nicht allein als Besucher, sondern zusammen mit seinem Sohn Fabrizio auch mit einem neu aufgelegten Hyundai Pony Coupé, das 50 Jahre nach seiner Erstkreation am Comer See neu enthüllt wurde. Die typisch kantig gezeichnete Konzeptstudie war für den koreanischen Autobauer auf dem Turiner Autosalon 1974 der europäische Markteintritt. „

Ich habe den Hyundai Pony entworfen, als ich noch ein junger Designer am Anfang meiner Karriere war. Ich war sehr stolz darauf, dass ich ein Fahrzeug für ein Unternehmen und ein Land entwerfen durfte, das im Begriff war, sich auf einem hart umkämpften globalen Markt zu behaupten“, erinnert sich der 84jährige, der die Veranstaltungen am Comer See genauso genoss wie die anderen Fans – und im kommenden Jahr auf besseres Wetter hofft.

TEXT Stefan Grundhoff

LESENSWERT.
WALTER.