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Das kostet der Nio EL7.

Nio drückt weiter auf das Tempo. Nach dem Debüt der Limousine ET7 folgt nun der SUV EL7, der der etablierten Konkurrenz das Leben schwer machen soll. Die Preise sind selbstbewusst.

Auch bei den Chinesen die Zeit der Sonderangebote vorbei. Ohne Batterie kostet der gut ausgestattete Nio EL7 73.900 Euro. Kauft man die 75-Kilowattstunden-Akkus, werden noch mal 12.000 Euro fällig, bei der großen 100-kWh-Batterie sind es 21.000 Euro. Allerdings ist bei einem Kauf kein Akkuwechsel möglich. Dazu muss man die Energiespeicher für 169 Euro/Monat (75 kWh) beziehungsweise 289 Euro/Monat (100 kWh) mieten.

Wer einen ganzen Nio EL7 als Abonnement haben will, muss mit 1.669 Euro pro Monat (flexibles Abo, Laufzeit mindestens ein Monat) beziehungsweise 1.299 Euro/Monat bei einer fixen Laufzeit von 36 Monate. Allerdings sind in dieser Rate Extras wie eine Vollkaskoversicherung (500 Euro Selbstbeteiligung), ein Servicepaket mit Wartung, Winterreifen, Zulassung und Leihwagen sowie 1.250 Frei-Kilometer pro/Monat enthalten.

Nio EL7 5

Der Innenraum gleicht übrigens dem der Limousine fast wie ein Ei dem anderen. Die virtuellen Instrumente befinden sich auf einem 10,2 Zoll Monitor und ein Head-up-Display hilft bei der Navigation. Allerdings hat die Nio-Ausführung des Windschutzscheiben-Lotsen noch keine fliegenden Pfeile wie in einem Mercedes. Damit wir uns nicht falsch verstehen, die Grafik reicht völlig aus, nur legt Nio beim Infotainment die Latte so hoch, dass dies eben auffällt.

Die Sitze sind bequem und die Verarbeitung in Ordnung, auch wenn die Klappen der zentralen Armlehne nicht sauber arretieren. Dass die Chinesen ständig dazulernen, sieht man an der Vorrichtung für das Head-Display, die beim ET7 noch lieblos in die Oberfläche des Armaturenbretts gestanzt war. Jetzt ist das sauberer verarbeitet, auch weil die weichere Oberfläche näher an die Aussparung heranreicht.

Nio EL7 9

Auf der Straße schlägt sich der Nio EL7 ordentlich. Vor allem beim Komfort gibt es wenig zu bemängeln, das liegt an dem Luftfeder-Fahrwerk, das grundsätzlich identisch zum ET7 ist, aber einen um 3,4 Zentimeter längeren Federweg hat. Damit gehen fünf verschiedene einstellbare Niveaus (-50 mm / -25 mm / -15 mm / 0 mm / +40 mm) eine Höhenregulierung bei Ein- und Aussteigen sowie beim Beladen einher. Auf Wunsch streckt der EL7 mit dem „Passierhilfe“-Modus die Beine. Außerdem gibt es Programme für Schnee, Sand, Nässe und beim Anhängerbetrieb. 

Der Allradantrieb setzt sich wie beim ET7 aus einem Elektromotor vorne mit 180 kW / 245 PS und einer E-Maschine hinten mit 300 kW / 408 PS zusammen. Unterm Strich ergibt das knackige 480 kW / 653 PS Systemleistung und ein Drehmoment von 850 Newtonmetern. Lässt man die volle Power im Sport+ Modus von der Leine, feuert der 2.366 Kilogramm schwere Crossover von null auf 100 km/h in 3,9 Sekunden und stürmt weiter bis 200 km/h. Mit diesem Antritt gehört man auf deutschen Autobahnen zu den Alphatieren. Zumal der EL7 im Sport-Fahrprogramm nur zwei Sekunden langsamer ist.

Nio EL7 7

Aber selbst in der Normal- und der Eco-Einstellung ist man mit dem Nio bei Bedarf zackig unterwegs, auch wenn die Beschleunigung deutlich gemäßigter vonstattengeht. Auf der Landstraße kommt dank der paritätischen Achslastverteilung Freude auf. Ausgeprägte Fahrdynamiker werden bemängeln, dass die verbesserte Lenkung immer noch kein Musterschüler in Sachen Direktheit sowie Mitteilsamkeit ist, sich der Vorderwagen bei schnellen Richtungswechseln neigt und das SUV bei ambitionierten Kurvenfahrten über die Vorderräder schiebt, was vermutlich eine Konsequenz der aufgezogenen 21-Zoll-Winterreifen ist.

Trotzdem braucht sich der Nio EL7 vor den teutonischen Platzhirschen nicht zu verstecken. Wer unbedingt will, kann den EL 7 auch ins Gelände entführen oder den bis zu 1.545 Liter großen Kofferraum zum Umzug nutzen. Mit der 100 Kilowattstundenbatterie sind auch Wege mit bis zu 479 km möglich (WLTP / mit den 20-Zöllern bis zu 509 km). Beim Gleichstromladen bekleckert sich der EL7 nicht mit Ruhm: Mit maximal 126 kW dauert es 40 Minuten, ehe die Akkus von zehn auf 80 Prozent gefüllt sind

Nio EL7 11

Nio gibt mit den 21 Zoll Pneus 23,0 kWh/100 km als WLTP-Durchschnittsverbrauch an, wir kamen bei unserer Testfahrt, die uns auch über schnelle Autobahnen und Landstraßen führte, auf 24,9 kWh/100 km. Damit braucht der Nio EL7 den Vergleich mit anderen E-Crossovern nicht zu scheuen.

TEXT Wolfgang Gomoll

Technische Daten Nio EL7

  • Typ: Elektro-Crossover
  • Motor: Zwei Elektromotoren
  • Leistung in PS (kW) bei U/min-1: (653) 480
  • Max. Drehmoment (Nm) bei Umin-1: 850
  • Höchstgeschwindigkeit (km/h): 200
  • Beschleunigung 0-100 km/h (sek.): 3,9
  • Getriebe: Zwei-Gang-Automatik
  • Antrieb: Allrad
  • Tank (L): 100 kWh
  • Verbrauch EU-Drittelmix (l/100 km): 23,0
  • CO2-Ausstoß (g/km): 0
  • Gewicht, Herstellerangabe (kg): 2.366
  • Abmessungen (L/B/H): 4.912 / 1.987 / 1.720 (L/B/H)
  • max. Ladevolumen (L): 570 bis 1.545
  • Preis (Euro): 94.900 
  • Basismodell: 85.900
  • Effizienzklasse: A+++
LESENSWERT.
WALTER.