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Land Rover Defender 90 von Heritage Customs.

Warum hat sich bislang noch niemand an das Thema gewagt? Heritage Customs verwandelt den Land Rover Defender 90 in ein Cabrio – zum Niederknien schön, aber unfassbar teuer.

Der erste Land Rover war offen. Zugegeben, das hatte nichts mit exklusivem Cabrio-Flair zu tun. Vielmehr waren es die Notwendigkeiten in der Landwirtschaft, die das Karosseriekonzept besonders praktisch erschienen ließen. Und auch wenn es von der Serie I bald schon geschlossene Versionen gab: Selbst den Klassik-Defender gab es noch in einer offenen Version. Das hatte weniger mit Nutzwert zu tun als mit dem besonders intensiven Outdoor- und Offroad-Charme. Nicht anders war das beim Mercedes-Benz G. Und die Jeep-Modelle CJ und YJ lebten das Offenfahren in Reinkultur.

Land Rover Defender Cabrio 1

Und heute? Den Jeep Wrangler kann man noch offen bestellen – wenn auch hierzulande nur in der langen Version, was dem Fahrer viel vom Freilufterlebnis nimmt. Bei Mercedes-Benz und den japanischen Herstellern ist die Option verschwunden. Und bei Land Rover gibt es vom Defender zwar eine Version namens Hardtop, was die Demontierbarkeit des Dachs suggeriert. Doch sie entpuppt sich als Festaufbau ohne Fenster für Gewerbe­treibende. Damit wollte sich der Niederländer Nils van Roij nicht zufriedengeben. Aber anders als andere hatte er auch die Möglichkeiten, etwas zu unternehmen.

Van Roij ist Mitinhaber der Firma Heritage Customs in Apeldoorn, 100 Kilometer westlich von Amsterdam. Sie ist spezialisiert auf exklusives Land-Rover-Tuning, wobei viele Kreationen nicht unbedingt die Verbesserung der Geländeeigenschaften im Sinn haben. Kein Wunder, dass uns diese Autoschmiede bislang nicht auffiel. 

Land Rover Defender Cabrio 2

Doch das hat sich schlagartig geändert, als Nils van Roij ein New Defender Cabrio vorstellte. Offiziell heißt es Valiance Convertible, weil die Land-Rover-Leute sonst im Dreieck springen würden. Das Auto ist keine Eintagsfliege, denn es sind im Kundenauftrag schon mehrere Exemplare entstanden. Um aufkommender Euphorie aber sofort Einhalt zu bieten: Unter der Annahme, dass man ein passendes Basisfahrzeug mitbringt, kostet der Umbau knapp 100.000 Euro. Aufschneiden kann ganz schön teuer sein. Man wird ja mal träumen dürfen.

Und ein schöner Traum ist es allemal. Er basiert auf dem kurzen Defender 90. Ihm werden nicht nur das Dach, die hinteren Scheiben, die C-Säulen und die Heckklappe entfernt, sondern auch der gesamte Lack. Im Preis inbegriffen ist nämlich eine komplette Neulackierung des Fahrzeugs in Wunschfarbe. Das trägt zum hohen Umbaupreis bei und sorgt dafür, so erklärt van Roij, dass das Endergebnis perfekt aussieht.

Land Rover Defender Cabrio 20

Apropos perfekt aussehen: Heritage Customs spendiert dem Defender auch ein umfassendes Lederpaket, das auch die Ummantelung des neu eingesetzten Überrollbügels einschließt. Wo wir gerade bei der Optik sind: Die AT-bereiften Räder wirken wie alte Land-Rover-Felgen, sind aber geschmiedete Aluräder und stammen aus dem Sortiment von Heri­tage Customs. Auch die Motorhaube mit seitlicher Riffelblechoptik ist eine Eigenkreation, ebenso der Kühlergrill und die seitlichen Luftauslässe. Auch diese Extras sind im Umbaupreis enthalten.

Herzstück ist natürlich das Stoffverdeck, für das mehrere Farbvarianten zur Wahl stehen. Es öffnet und schließt halbautomatisch, muss also im Inneren mechanisch ent- beziehungsweise verriegelt werden. Das versprüht genauso Retro-Flair wie die Tatsache, dass sich das Verdeck nach dem Öffnen hinten aufstapelt. Eine schützende Persenning gibt es nicht, was bei der Vorstellung, mit dem Fahrzeug in der Sandgrube unterwegs zu sein, ein gewisses Unbehagen hervorruft. Trotzdem ist man sich bei Heritage Customs sicher, dass die Offroad-Qualitäten des Defender durch den Umbau nicht leiden. Ausprobieren konnten wir das leider nicht.   

TEXT Wolfgang Hörner

LESENSWERT.
WALTER.