0,00 €

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Sportlich mit blauem Licht. Polizei und Sportwagen.

Renault-Tochter Alpine stattet die französische Polizei mit neuen Einsatzfahrzeugen aus, um besonders sportlich auf Gangsterjagd zu gehen. Sportliche Polizeiwagen sind dabei nichts neues. In Europa war die Polizei schon vor Jahrzehnten mit coolen Sportlern unterwegs.

Die französische Polizei hat es automobil gesehen im Alltag nicht einfach. Seit Jahren muss sie mit drögen Modellen wie einem Peugeot 307 / 308, Renault Scenic oder Citroen Berlingo zum Einsatzort fahren. Sportlich ist anders und daher ist die Freude umso größer, dass die Gendarmerie zum neuen Jahr nunmehr mit einer Reihe neuer Alpine A 110 Modelle ausstaffiert wird. In den kommenden vier Jahren werden beim nordfranzösischen Umbauspezialisten Durisotti 26 Fahrzeuge für die französische Gendarmerie umgebaut. Für sportlichen Vortrieb sorgt der bekannte Turbovierzylinder mit 185 kW / 252 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.

Alpine Polizei Frankreich 10

Neben der blauen Lackierung gibt es Beschriftung, Reflektorfolie, Blaulicht, Einsatzhorn sowie Funk- und Signalanlage. Zwei der neuen Alpine A 110 werden dabei für Schulungszwecke verwendet. Leistungsstarke Renault- / Alpine-Modelle haben bei der französischen Gendarmerie eine jahrzehntelange Tradition. Die erste Generation der blauen Berlinette zählte bereits Mitte der 1960er Jahre zum Fuhrpark der schnellen Einsatzbrigade BRI (Brigade Rapide d’Intervention). Insgesamt kamen seitdem zahlreiche Renault-Modelle bei den Ordnungskräften zum Einsatz: Alpine A110 (1966 bis 1973), Alpine A310 (1973 bis 1987), Renault 18 Turbo (1984 bis 1987), Renault 21 2L Turbo (1992 bis 1995), Mégane (2001 bis 2006), Mégane III RS (2011 bis 2021).

Derartige Sportwagen haben nicht allein bei den französischen Ordnungskräften Tradition. Auch in Deutschland, Österreich oder den Niederlanden war die Polizei vor Jahrzehnten mit Sportwagen unterwegs – bevorzugt aus Zuffenhausen. So setzte die niederländische Rijkspolitie bis 1996 Porsche 911 – zuletzt der Baureihe 964 – ein. Die ersten Einsatzfahrzeuge stammen bereits aus dem Jahre 1962 als die Polizei Fahrzeuge vom Typ Porsche 356 B Cabriolet in Dienst stellte. Insgesamt gab es seinerzeit zwölf Dienstporsche, die der Sektion Surveillancegroep Autosnelwegen (SAS) der niederländischen Reichspolizei mit Zentrale in Driebergen bei Utrecht zur Verfügung gestellt wurden.

Polizei Porsche Österreich 4

Die Zweimann-Besatzung in 356er und 911er war seinerzeit mit weiß-orangen Helm, weißen Mantel sowie weißen Handschuhen bekleidet, denn bis zu einer Außentemperatur von zwei Grad Celsius musste laut Vorschrift offen gefahren werden. „Diese Männer waren die gesündesten Polizisten von allen. Es gab kaum Krankheitsausfälle“, erinnert sich Hand Blonk, der Porsche und die Reichspolizei vor über einem halben Jahrhundert überhaupt erst zusammenbrachte. Die Aufgabe der schnell als weiße Mäuse bezeichneten Porsche-Polizisten besteht zum größten Teil darin, die zum damaligen Zeitpunkt über keinerlei Tempolimits verfügende Autobahn sicherer zu gestalten.

Den insgesamt 40 Porsche 356 Cabriolets folgten Mitte der 60er Jahre die ersten 911er nach Driebergen. Die ersten 911 Targas verfügten über einen 2,0 Liter großen Boxermotor. Auf sie folgen 911 2.2 und 2.4 Modelle sowie das G-Modell mit einem 2,7 Liter großen Motor im Jahre 1974. 1978 rollt der 3.0 SC und 1984 der 3.2 Carrera Targa mit 231 PS zur Rijkspolitie. Sechs Jahre später fährt der 964 Carrera 2 mit einem 3,6 Liter großen Motor auf den Polizeihof – zu Beginn als Targa, später als Cabrio. Zwischendurch fuhr die niederländische Spezialeinheit auch noch die Porschemodelle 912, 914/4, 914/6 und einen wassergekühlten 924 mit T-Dach. Insgesamt umfasste die Rijkspolitie-Porsche-Flotte im Laufe der 34 Dienstjahre über 500 Fahrzeuge. Die Rijkspolitie ist damit bis heute der größte Porsche-Flottenbesitzer in der Geschichte der deutschen Sportwagenmarke.

Porsche 993 Polizei

Da kommt selbst der heimische deutsche Markt nicht mit. Auch in Baden-Württemberg wurden lange Jahre Porsche-Modelle bei der Autobahn eingesetzt. Hier war die Autobahnpolizei mit Fahrzeugen wie dem Porsche 924, 944 oder dem Porsche 911 unterwegs. Selbst in Nordrhein-Westfalen setzte die Autobahnpolizei Modelle wie den 356, 911 Targa und den 914 ein. In Österreich gibt es aktuell zumindest einen Porsche 911 der Generation 991 als Polizeifahrzeug. „Unsere Zusammenarbeit mit der Exekutive hat schon Tradition. In den 1960er und 1970er Jahren war es nichts Außergewöhnliches einem Polizei- oder Gendarmerie-Porsche mit Blaulicht zu begegnen und auch 2006 wurde dem Innenministerium ein Porsche 911 als Fahrzeug für die Autobahnpolizei zur Verfügung gestellt“, so der österreichische Porsche-Statthalter Helmut Eggert.

TEXT Patrick Solberg; press-inform

LESENSWERT.
WALTER.