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Mercedes AMG GT Coupé  2024.

Bei der zweiten Auflage soll es klappen. Der neue Mercedes AMG soll mit geschärftem Design und einer wahren Hightech-Ausstattung endlich ernsthaft den Porsche 911 in Gefahr bringen. Seine Weltpremiere feiert der neue Sportler aus Affalterbach bei der Monterey Car Week.

Die Schatten des übermächtigen Porsche 911 sind seit sechs Jahrzehnten unendlich lang und seine Spuren breit ausgefahren. Doch in seiner zweiten Generation meint es der Mercedes AMG GT ernster denn je. Das Design ist ähnlich dem 911 eine Weiterentwicklung des Vorgängers, wobei die neue Generation filigraner und eleganter geworden ist.

Doch die eigentliche Schau gibt es unter dem schicken Blechkleid, denn hier geht der Bolide aus Affalterbach zum Generalangriff über. Es gibt für Fahrspaß ohne Grenzen bekannte unter anderem V8-Power, Allradantrieb, Wankstabilisierung und Hinterradlenkung. Zusammen mit dem schärferen Design und einem nennenswerten Plus an Aufenthaltsqualität im Innern soll das dazu führen, dass der AMG GT nicht nur im Rückspiegel des Elfers bollert, sondern den Zuffenhausener auch überholen kann. 

Dafür soll nicht nur der aufgeladene Vierliter-V8 sorgen, sondern ähnlich wie beim Hauptkonkurrenten nunmehr auch zwei Notsitze im zugegeben mehr als engen Fond. Doch wenn es unbedingt sein muss, können hinter den belederten Sportstühlen von Fahrer und Beifahrer ein bis zwei Kinder bis zu einer Größe von 1,50 Metern sitzen. Besser, man wählt für den Personentransport der Nachwuchsgeneration jedoch ein anderes Fahrzeug und nutzt den zusätzlich gewonnenen Platz in Reihe zwei für Jacken, Taschen und andere Gegenstände.

Größer ist der Vorteil dagegen, wenn die beiden Rücksitze umgelegt werden und sich der Laderaum so nennenswert vergrößert. Praktisch: die große Heckklappe mit ausfahrbarem oder fixem Spoiler öffnet und schließt elektrisch auf Knopfdruck. Im Innenraum zeigt sich die Verwandtschaft zum offenen Mercedes AMG SL, denn auch der geschlossene GT bietet animierte Instrumente, einen 11,9-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole und nur auf Wunsch ein Head-Up-Display. Zudem kann der Kunde zwischen normalen Sportsitzen und einem noch stärker konturierten Performancesitz wählen.

Angeboten wird das Mercedes AMG GT Coupé wahlweise als 63er und 55 – jeweils mit Allradantrieb. Topmodell ist bis zu Vorstellung der nachgeschärften Varianten und sicher auch eines entsprechenden Black-Series-Modells der AMG GT 63 4matic, der 585 PS / 800 Nm leistet und maximal 315 km/h schnell ist. Hinter ihm rangiert der AMG GT 55 4matic, dessen Vierliter-V8 476 PS / 700 Nm leistet.

Aus dem Stand beschleunigen die beiden Sportwagen in 3,2 sowie 3,9 Sekunden auf Tempo 100. Der Normverbrauch beider Sportler stattliche 14,1 Liter Super auf 100 Kilometer und damit nennenswert mehr als der direkte Wettbewerber aus Zuffenhausen. Die üppige Motorleistung wird über eine Neunstufenautomatik mit nasser Anfahrkupplung statt des üblichen Drehmomentwandlers an beide Achsen mit den 20- / 21-Zöllern übertragen. Die Kraftverteilung erfolgt je nach angewähltem Fahrprogramm und -situation variabel zwischen 50:50 und 0:100 Prozent zugunsten der Hinterachse. Durchaus überraschend: eine elektrifizierte Version wird zumindest zum Marktstart ähnlich wie beim identisch motorisierten SL nicht angeboten.

Das Fahrwerk besteht vorn aus einer Raumlenkerachse mit fünf Lenkern, die komplett innerhalb der Felge angeordnet sind. An der Hinterachse arbeitet ebenfalls eine Fünflenker-achse die beiden Räder. Für minimale Karosseriebewegungen sorgen nicht nur die elektronischen Dämpfer, sondern auch eine neue Wankstabilisierung mit aktiven Hydraulikelementen statt der bisherigen Drehstab-Stabilisatoren. Noch mehr Hightech bringen das elektronische Sperrdifferenzial und die serienmäßige Hinterachslenkung des AMG GT. Dann kann der Wettbewerb mit dem Porsche 911 ja kommen.

TEXT Stefan Grundhoff

LESENSWERT.
WALTER.