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Neues Konzept im Innenraum des Audi Q6 Etron 2024.

Beim Interieur des neuen Audi Q6 Etron wird vieles anders. Das macht sich vor allem beim Infotainment bemerkbar, dass aber auch Probleme bei der hauseigenen Software-Schmiede Cariad offenbart.

Der Audi Q6 Etron ist eine schwere Geburt. Genauso wie die elektrische Version des Porsche Macan. Grund sind Probleme bei der Premium Plattform Electric (PPE). Doch jetzt sind scheinbar alle Stolperfallen entfernt und sukzessive zieht Audi das Tuch vom neuen BEV-SUV. Nachdem schon die ersten Kilometer in Prototypen gefahren wurden, sind jetzt das Interieur sowie das Infotainment dran, die bei einem modernen Auto mindestens genauso wichtig sind wie Agilität und Dynamik. 

Auch bei den Ingolstädtern halten jetzt wie bei BMW und Porsche gekrümmte Monitore Einzug. Der Vorteil dieses „Curved Displays“ ist, dass der Fahrer den Touchscreen leichter erreicht. Bei Audi besteht das Infotainment aus einem 14,5 Zoll großen Touchscreen, einem 11,9 Zoll Cockpit und einem optionalen 10,9 Zoll Beifahrerbildschirm.

Wie man es von Porsche kennt, ist das Bild auf diesem Monitor vom Fahrerplatz nicht zu erkennen. Also kann der Co-Pilot in Ruhe die Netflix-Serie genießen, ohne dass der Fahrer etwas davon mitbekommt. Eine Spracheingabe, die deutlich besser funktionieren soll wie das aktuell der Fall ist und ein Head-up-Display mit Augmented Reality komplettieren das Bedienkonzept.

Audi Q6 e tron 2

Also fliegen beim Q6 Etron die angezeigten Elemente auf einem scheinbaren 88 Zoll Bildschirm in etwa 200 Meter Entfernung vor der Windschutzscheibe. Man möchte meinen, dass dieses unabdingbare Element des Bedien-Anzeigekonzepts serienmäßig ist. Das ist nicht der Fall, da manche Autofahrer sich mit diesem Konzept nicht anfreunden können.

Ein Paradebeispiel sind die USA, wo die Fahrer aufgrund der dort sehr beliebten polarisierten Sonnenbrillen die Anzeigen nicht gut wahrnehmen können und eher nerven als hilfreich sind. Vom bewährten Drehdrücksteller müssen sich die Audi-Fahrer dennoch verabschieden.

Die Infotainment-Plattform basiert auf Android Auto, die VW-konzerneigenen Softwareschmiede Cariad auf den Q6 Etron zugeschnitten hat. Eigentlich sollte die Software aus einem Guss sein. So lautete zumindest der Plan unter der Ägide des gefeuerten VW-Chefs Herbert Diess. Doch die Probleme mit und bei Cariad waren ein Grund, dass der ehemalige BMW-Mann in Wolfsburg seinen Hut nehmen musste.

Audi Q6 e tron 11

Jetzt also Android. Wahrscheinlich ist es nötig, sich mit den Amerikanern ins Bett zu legen, um das Auto, das ohnehin schon verspätet ist, möglichst schnell auf den Markt zu bringen. Dennoch bestehen die Audi-Techniker darauf, dass die entscheidenden Elemente der Software aus dem eigenen Haus, sprich Cariad stammen. Der Sprachassistent soll sich dank künstlicher Intelligenz an die Gewohnheiten der Menschen anpassen und ständig dazu lernen. Auch das Kartenmaterial stammt nicht von Google, sondern von dem gemeinsam mit BMW und Mercedes erworbenen Kartenspezialisten Here.

Zurück zu den Stärken des Autobauers. Das Interieur macht einen gelungenen Eindruck. Die Bildschirme passen sich angenehm in die Umgebung ein und bei einer ersten Sitzprobe konnten wir den Touchscreen problemlos erreichen. Allerdings sind die digitalen Direktwahltasten ziemlich klein, sodass man schon kurz zielen muss. Die Kacheln der Apps sind größer und leichter zu treffen.

Klasse ist die Tatsache, dass man per USB-C-Anschluss vorne mit 60 Watt und hinten (optional) auch mit 100 Watt laden kann. Also auch den Laptop. Im Fond haben großgewachsene Europäer gut Platz und die Kopffreiheit ist mehr als ausreichend. Apropos: Der Kofferraum hat ein Volumen von 526 Litern, bei umgelegten Lehnen der Rückbank werden 1.529 Liter daraus. Dazu kommt ein (optionaler) Frunk mit 64 Litern.

Audi Q6 e tron 9

Bei den Stoffen des Schöner-Wohnen-Ambiente spielen Nachhaltigkeit und Recycling eine große Rolle. In den Sitzbahnen oder Fußmatten befinden sich wiederverwertete PET-Flaschen, die Lenkradkränze sind mit veganem Leder überzogen, dass genauso haltbar und griffig sein soll wie die traditionelle Variante. Das Gleiche gilt für die Wangen der Ledersitze, die ebenfalls vegan sind. Audi setzt bei den Ausstattungslinien auf kombinierbare Pakete. Nicht zuletzt, um die Komplexität bei der Produktion des Fahrzeugs und gleichzeitig die Kosten zu reduzieren.

Das Interieur macht einen schicken Eindruck, auch wenn aufgrund der vielen Klavierlackflächen immer ein Microfasertuch dabeihaben sollte. Licht spielt beim Q6 Etron eine große Rolle. Seien es die wechselnden Grafiken der OLED-Rückleuchten, die bei Gefahr auch die nachfolgenden Autos mit einem roten Dreieck warnen oder die Ambientebeleuchtung im Auto, die Teil des Bedienkonzepts ist und beim Laden der Batterie farblich den Fortschritt anzeigt.

TEXT Wolfgang Gomoll

LESENSWERT.
WALTER.