Er ist schon lange mein Geheimtipp mehr, denn in zahllosen Tourenwagenrennen haben sich die Vantage-Generationen einen Namen machen können. Die Fans puristischen Fahrvergnügens können sich freuen: jetzt kommt der neue Vantage und er hat mit einem Elektroantrieb nichts im Sinn.
Während andere Hersteller und auch Aston-Martin-Kooperationspartner Mercedes mittlerweile mehr denn je auf Elektromotoren beim Antrieb oder zumindest bei der Unterstützung eines Verbrenners setzen, bleiben sich die Briten beim neuen Vantage mit dem bekannten Paket treu. Der doppelt aufgeladene Vierliter-V8 aus dem Hause Mercedes-AMG leistet nunmehr 665 PS und ein mächtiges Drehmoment von 800 Nm. Das sind 155 PS und 115 Nm mehr als beim Vorgänger.
Während ein Modell wie der Mercedes AMG GT / SL mittlerweile zum Hochleistungsallradler wurde, setzt der aufgeladene Brite unverändert auf einen Frontmittelmotor, der seine Motorleistung über eine achtstufige Getriebeautomatik an die Hinterachse überträgt. Aus dem Stand spurtet der Aston Martin Vantage so in 3,4 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h.
Unverändert setzt der elegante Zweitürer mit seiner Aluminium-Konstruktion auf eine neutrale Gewichtsverteilung von 50:50 und eine gesteigerte Torsionssteifigkeit. In den serienmäßigen 21-Zöllern sorgen vorne 40 und hinten 36 Zentimeter große Bremsscheiben für die bestmögliche Verzögerung bei maximaler Belastung.
Auf Wunsch kann der rund 1,7 Tonnen schwere Vantage nicht nur mit Sportreifen, sondern auch eine Karbon-Keramik-Bremsanlage ausgestattet werden. Diese ist durch die größere Hitzebeständigkeit nicht nur belastbarer beim Einsatz auf der Rennstrecke, sondern spart im Vergleich zum Bremssystem aus Gusseisen 27 Kilogramm an ungefederter Masse, wodurch sich Fahrqualität und die Rückmeldung der Lenkung verbessern.
Intelligent miteinander versetzt sind Achtstufen-Automatikgetriebe und ein elektronisches Hinterachs- sperrdifferenzial, das in 135 Millisekunden von Null auf Vollsperrung schalten und bei Bedarf sogar in 60 Millisekunden reagieren kann, um die Fahrdynamik zu modifizieren.
Optisch hat sich der 4,50 Meter lange Aston Martin Vantage bei allen Technikneuerungen nur auf den zweiten Blick verändert, denn die Karosserie wuchs in der Breite um drei Zentimeter, was den Briten nochmals bulliger und kraftvoller wirken lässt. Optisch fällt vor allem die fast 40 Prozent größere Kühlöffnung auf, die eine deutliche Steigerung des Luftmassenstroms mit sich bringt. Zudem gibt es eine neue Frontschürze mit geändertem Splitter und Matrix-LED-Scheinwerfern.
Innen blicken die Insassen auf das mit dem DB12 eingeführte Bediensystem aus einer Kombination von Tastern und zentralem Touch Screen. Wem das noch nicht exklusiv genug ist; über den personalisierten Service Q hat der Vantage Kunde Zugang zu schier endlosen individuellen Anpassungsmöglichkeiten. Dank der besonderen Fähigkeiten von Designern und Handwerkern erhalten die Kunden einen persönlichen Service, der von kleinen Details bis hin zur Fertigung komplett maßgeschneiderter Komponenten reichen kann.
TEXT Patrick Solberg