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Volvo EM90. Der Tabubruch.

Sie haben es getan: Volvo bringt im kommenden Jahr einen luxuriösen Van – mit jeder Menge Platz und Elektroantrieb. Zunächst nur auf dem Hauptmarkt China. Das dürfte so kaum bleiben.

Nahezu alle Wettbewerber aus der Premiumliga haben es in den vergangenen Jahren immer wieder durchgekaut: Gibt es da einen genügend großen Markt für einen luxuriösen Van? Und was macht ein solches Modell mit dem eigenen Image? 

In Europa scheint das Van-Segment seit einigen Jahren tot und auch in den USA geht auf dem einstigen Van-Markt nicht mehr so viel wie in den 1990er Jahren, doch in Asien sieht das völlig anders als. Hier spülen Modelle wie Nissan Emgrand, Toyota Granvia oder Lexus LM nicht nur jede Menge Geld in die Kassen der Hersteller, sondern sorgen auch für jede Menge Luxusimage. Mercedes kann sich noch zurücklehnen und auf seine V-Klasse verweisen, doch Audi, BMW, Jaguar oder Cadillac haben nichts Derartiges im Portfolio, um Familien und Geschäftskunden zu begeistern – schon einmal gar nicht mit Stecker.

Volvo wagt als erster den Schritt auf bisher unbekanntes Terrain und kombiniert die Erstauflage eines 5,21 Meter langen Luxus-Vans mit dem Elektroantrieb. Gerade das könnte der Einstieg in ein überaus interessantes Fahrzeugsegment sein, dass zwar in Europa keine großen Stückzahlen verspricht, auf dem asiatischen Markt jedoch ein ertragreicher Treffer sein dürfte, da so unterschiedliche Länder wie China, Südkorea oder Japan die Vans ebenso lieben wie die Vereinigten Arabischen Emirate für den wochenendlichen Familientransport oder das Businessmeeting im Stau. 

„Es ist ein altes Klischee, aber es gibt wirklich keinen Ort wie das eigene Zuhause“, unterstreicht Jim Rowan, Vorstandsvorsitzender von Volvo Cars den Charakter des Vans, „ein Ort, an dem man mit seinen Liebsten zusammen ist, an dem man wirklich man selbst sein kann. Dieses Gefühl von Zuhause hat unseren neuen EM90 inspiriert, ein Auto mit Platz für das Leben.“ Dafür sorgen nicht nur bequeme Komfortsessel mit Lederbezug und ausklappbaren Tischen, sondern auch ein 21-Boxen-Soundsystem aus dem Hause Bowers & Wilkins. 

Das Design des stattlichen Volvo EM90 ist nicht nur gefällig, sondern mehr als das, denn es kann sich auch im Umfeld von Luxuslimousinen und SUV absolut sehen lassen. Innen bietet der Businessvan mit seinem stattlichen Radstand von 3,21 Metern Platz für sechs Personen. Besonders auf den klimatisierten Komfortsesseln, elektrisch verstellbar, sitzt es sich überaus bequem und auch Dank des ausklappbaren 15,6-Zoll-Bildschirms im Dach, zahlreicher Stromanschlüsse und WLan-5G-Funkwabe lässt sich so auch der alltägliche Dauerstau sinnvoll für Arbeit oder Entspannung nutzen. 

Das Ladevolumen variiert dabei je nach Bestuhlung zwischen 342 und 2.376 Litern. Die Ladekabel lassen sich praktisch in dem kleinen Ladeabteil unter der Fronthaube unterbringen. „Bei der Gestaltung des Volvo EM90 haben wir uns darauf konzentriert, einen komfortablen Raum zu schaffen, der Stil und Eleganz auf Reisen verbindet“, erklärt Sophie Li, Leiterin des Volvo Designstudios in Schanghai. „Der Innenraum ist gleichermaßen für das produktive Arbeiten wie für Fahrten mit der Familie geeignet.“

Angetrieben wird der fast 2,8 Tonnen schwere Volvo EM90 an der Hinterachse von einem 200 kW / 272 PS / 343 Nm starken Elektromotor, den man aus dem Geely-Konzern bestens von zahlreichen anderen Modellen kennt. Aus dem Stand beschleunigt der Hecktriebler mit seinen 19- oder 20-Zöllern so in 8,3 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h wie alle Volvo-Modelle. 

Durch die 116 kWh große Batterie im Unterboden schafft der Chinavan mit seinem Normverbrauch von 17,2 kWh / 100 km im chinesischen Fahrzyklus eine Reichweite von über 700 Kilometern bis zum nächsten Ladestopp. Das wären mehr als 600 Kilometer nach europäischer Fahrnorm, denn es ist anzunehmen, dass der Volvo EM90 beizeiten auch den Sprung nach Europa wagen könnte wie jüngst der Lexus LM. Innerhalb von einer halben Stunde soll das Akkupaket von 10 auf 80 Prozent erstarken. Die Wartezeit kann man kaum irgendwo entspannter nutzen als im Komfortsessel in Reihe zwei.

TEXT Joaquim Oliveira

LESENSWERT.
WALTER.