0,00 €

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

0,00 €

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Lamborghini Huracan Tecnica. Letzte Ausfahrt ins Glück.

Bevor Lamborghini ins Elektrolager wechselt, krönt man die Huracan-Baureihe mit dem Tecnica. Nicht ganz so scharf wie der Rennstreckenbolide STO, kann der Tecnica auch auf der Straße begeistern. Wer nochmals ungestörten Saugergenuss feiern möchte: bitte einsteigen und einfach nur genießen.

Lamborghini bleibt sich treu – mehr denn je mit seinem Huracan. Der ist das, was er schon immer war: ein spektakulärer Sportwagen, der besonders mit seinem brüllenden V10-Triebwerk im Heck schamloser denn je betört. Der Huracan Tecnica tut das so puristisch wohl zum letzten Mal. Auch wenn der Autobauer aus Santa Agata beizeiten die ebenso gefürchteten die beliebten Sonderserien auflegt, ehe es beizeiten einmal einen Nachfolger geben wird, ist der Tecnica die letzte echte Evolutionsstufe des Huracan, der den einst so übermächtigen Aventador in Sachen Dynamik längst überflügelt hat.

Lamborghini Huracan Tecnica

Der neue Tecnica bietet das bekannte Paket und noch etwas weniger. Abgespeckt hat der mindestens 229.709 Euro teure Bolide um nicht spürbare 40 Kilogramm, weil hier und da Karbon leicht schwerer Teile ablöste. Im Gegensatz zum normalen Huracan wird er allein über die Hinterachse angetrieben. Dabei will er nicht so scharf und heiß sein wie der STO, der allein für die Rennstrecke geboren wurde. Das Triebwerk bleibt mit seinen 640 PS und dem brüllenden 5,2-Liter-V10-Sauger so brachial, wie man es liebt. Die 565 Nm maximales Drehmoment sind angesichts von Turbomotoren und Elektroantrieben auf dem Papier nicht so spektakulär wie einst; fühlen sich hinter dem griffigen Alcantara-Steuer jedoch nach wie vor brutal an.

„Tecnica vereint unser bestes Design- und Ingenieurs-Know-how, um einen Huracan zu schaffen, der auf der Rennstrecke genauso furios ist wie auf dem öffentlichen Asphalt“, versichert Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann, „er vervollständigt die Huracan-Baureihe und passt zwischen den Evo RWD und den STO.“

Lamborghini Huracan Tecnica 38

Das bedeutet, dass der rennstreckenerprobte STO alles ist, was es über dem Tecnica gibt, während sich die Serie ihrem Ende nähert. Tatsächlich wird es Ende des Jahres noch einen letzten Huracan geben: den Sterrato, ein Fahrzeug mit deutlich erhöhter Bodenfreiheit, das seinen zukünftigen Besitzern mehr Freiheiten abseits des Asphalts auf sehr moderaten Offroad-Strecken erlauben wird. So wenig sich beim Triebwerk getan hat, so viel Feinschliff gab es bei Design, Fahrwerk und Aerodynamik. Denn erst einmal präsentiert sich die Front in einem geänderten Design mit neuer Schürze, Heckansicht und modifizierten Luftein- und Luftauslässen. Das erhöht die Abtriebskraft am Heck um 35 Prozent und den Luftwiderstand um ein Fünftel. Der Tecnica ist dabei durch die neue Karosserieteile an Front und Heck bei gleicher Höhe sechs Zentimeter länger als der Huracan Evo.

Lamborghini Huracan Tecnica

Die Leistungsdaten von Lamborghini Huracan STO und Tecnica unterscheiden sich im Realbetrieb kaum merklich. Aus dem Stand geht es 3,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100, was 0,2 Sekunden weniger als die des STO sind. Allein bei der Höchstgeschwindigkeit gibt es mit 325 km/h einen nennenswerten Nachschlag, weil der STO nicht zuletzt auf Kurventempi ausgelegt ist. Daher verwendet der Huracan STO ein kürzer übersetztes Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. „Auf der Rennstrecke von Nardo benötigt der STO nur 1,3 Sekunden weniger, um eine Runde mit denselben Rennreifen zu absolvieren, und das zeigt, wie schnell der Tecnica ist, ein Auto, das zu zwei Dritteln auf öffentlichen Straßen gefahren wird“, lächelt Victor Underberg, Leiter des Fahrzeugentwicklungsteams, das den Tecnica ins Leben gerufen hat.

Innenraum Cockpit Lamborghini Huracan Tecnica

Auch wenn der Lamborghini Tecnica in erster Linie für die Straße kreiert wurde, trägt er echte GT3-Gene in sich. Für die grandiose Performance sorgt nicht nur die verbesserte Aerodynamik, sondern auch Räder vom Typ Bridgestone Potenza Sport 245/30 R20 vorn und 305/30 R20 hinten sowie die Hinterradlenkung, die in der Lage ist, Räder um bis zu 2,5 Grad einzuschlagen. Dadurch reduziert sich der Radstand bei Tempo 60 um imaginäre 22 Zentimeter.

Das macht den norditalienischen Stier gleichermaßen wendiger und stabiler. Der Fahrer kann zwischen verschiedenen Fahrmodi entscheiden und sollte es gerade im normalen Fahrbetrieb im Strada-Modus belassen. Hier wird der Rücken geschont und Besuch beim Orthopäden wegen zufälliger Skelettverletzungen bleibt außen vor. In den sportlicheren Fahrmodi steigt das Geräuschniveau nennenswert an und die Abstimmung von Motor und Getriebe passt sich den gewachsenen sportlichen Wünschen des Piloten an.

Cockpit Lamborghini Huracan Tecnica

An diesem Punkt beginnen Steine und alle sichtbaren Straßenunebenheiten auf den Körper einzuwirken. Daher besser auf die Rennstrecke wechseln und den Stier härter bei den Hörnern packen. Die ersten Runden werden im Sport-Modus absolviert, in dem man spürt, dass das Auto in engen Kurven zum Übermut neigt, wenn man das Gaspedal zu früh durchdrückt. Das ist nicht die Art und Weise, wie man im Rennen gegen die Uhr erfolgreich sein kann; macht aber jede Menge guter Laune.

Die letzten Runden werden im Corsa-Modus getanzt und hier wird die Tecnica wirklich spektakulär, auch wenn das Heck nicht so verspielt ist wie im Sport. Auf dem kurvenreicheren Teil der Strecke ist es beeindruckend, wie schnell der Huracan die schnelleren Kurven, die langsameren Kehren und alles dazwischen verschlingt, mit einer fast unverschämten Mischung aus Agilität und Effizienz, was sich in einem intuitiven und zugänglichen Fahrerlebnis niederschlägt. Zeit, diese Achterbahn der Gefühle zu beenden, aber nicht ohne einen letzten nostalgischen Blick auf den Tecnica, der nach diesen unvergesslichen Momenten in der Boxengasse steht. So etwas wird es nicht mehr lange geben.

TEXT Joaquim Oliveira für WALTER

Technische Daten

Motor: Zehnzylinder Saugmotor
Hubraum (cm3): 5.204
Leistung in PS (kW) bei U/min-1: 640 (470) bei 8.000
Max. Drehmoment (Nm) bei Umin-1: 565 Nm bei 6.500
Höchstgeschwindigkeit (km/h): 323
Beschleunigung 0-100 km/h (sek.): 3,2
Getriebe: Siebengang-DKG
Antrieb: Hinterradantrieb
Treibstoffsorte: Super Plus
Tank (L): 80
Verbrauch EU-Drittelmix (l/100 km): 13,9
CO2-Ausstoß (g/km): 331
Gewicht, Herstellerangabe (kg): 1.480
Abmessungen (L/B/H): 4.549 / 1.945 / 1.220 (L/B/H)
max. Ladevolumen: 100 Liter
Preis: 229.709 Euro
Abgasnorm: Euro 6

LESENSWERT.
WALTER.