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Lamborghini Huracán STO. Rennsport für die Straße.

Mit dem STO krönt Lamborghini die Huracán-Baureihe. Anders als der Performante feuert dieser Supersportwagen mit einem Heckantrieb um die Ecken und überzeugt mit viel Traktion sowie Agilität.

Der Lamborghini Huracán STO wiegt mit 1.339 Kilogramm um 43 Kilogramm weniger als der Huracán Performante, der alles andere als ein Schwergewicht ist. Zur Diät des Supersportlers tragen verschiedene Maßnahmen bei: Unter anderem besteht die Karosserie zu mehr als 75 Prozent aus Kohlefaser, dazu kommen Magnesiumfelgen und eine um 20 Prozent leichtere Windschutzscheibe.

„Die Rennsportabteilung war bei der Entwicklung des Huracán Super Trofeo Omologata eingebunden“, sagt Maurizio Reggiani und fügt martialisch hinzu: „Der Lamborghini Huracán STO ist gemacht, um die Straße zu dominieren.“

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Markige Worte. Doch das Leistungsgewicht von 2,09 kg pro PS beziehungsweise 640 PS, für alle, die die eine traditionelle Lesart bevorzugen, lassen schon erahnen, dass der Huracán zu den Alphatieren gehört. Damit die Kraft auch auf die Straße kommt, helfen die hecklastige Gewichtsverteilung von 41 Prozent (vorne) zu 59 Prozent (hinten) und ein monströser Heckflügel, der in drei Stufen auf die Wünsche des Fahrers eingestellt werden kann.

Bei der Maximal-Konfiguration erzeugt das Brett bei 280 km/h einen Abtrieb von 420 Kilogramm. Bei den beiden anderen Varianten sind es 363 und 324 Kilogramm. Dazu kommen verschiedene Details der Karosserie, die der Kühlung und der Aerodynamik dienen. „Beim Lamborghini Huracán STO trifft das Konzept Form follows function zu“, erläutert Designer Mitja Borkert.

Jetzt muss der Rennsportler mit Straßenzulassung auf der Rennstrecke zeigen, was er kann. Wir schlängeln uns in die Sportsitze, ziehen den Gurt stramm und starten den Huracán mit dem üblichen Prozedere: Rauf auf die Bremse, Bügel hochklappen und den darunterliegenden Knopf drücken. Dumpf grollend erwacht der mächtige Zehnzylinder zum Leben.

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Das Lamborghini-typische Flugzeug-Cockpit mit seinen digitalen Anzeigen stellt uns vor keinerlei Eingewöhnungsprobleme. Wir rollen im STO-Modus, dem zahmsten der drei Fahrprogramme auf die Rennstrecke und stellen schnell fest, dass die Automatikeinstellung des Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes für das entspannte Mitschwimmen im Verkehr gemacht ist, aber nicht für das Sprinten auf einem Rundkurs oder einer kurvigen Landstraße, denn sie legt in Kurven einen zu hohen Gang ein, sortiert dann die Fahrstufen, schaltet runter, erst dann geht es zur Sache. Und zwar so vehement, dass es einem kurz die Luft aus den Lungenflügeln drückt.

Also ran an die großen Schaltpaddel und die Sache selbst in die Hand nehmen. Am besten im „Trofeo“-Modus, bei dem sich die Systeme auf die optimale Leistungsentfaltung konzentrieren, während beim Pioggia (Regen)-Programm ein möglichst entspanntes, aber dennoch flottes Vorankommen im Fokus steht.

Wir lassen den Lamborghini Huracán STO jetzt fliegen. Nach 3,0 Sekunden sind aus dem Stand 100 km/h erreicht und aufgrund des höheren Anpressdrucks ist der Stier aus Sant‘ Agata Bolognese maximal 310 km/h schnell, aber das Tempo erreichen wir nicht einmal auf der Start-Ziel-Geraden.

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Die echte Stärke des Huracáns ist ohnehin das Wedeln. Beeindruckend wie behände der Huracán selbst in enge Kurven einlenkt und selbst bei sehr hohen Kurvengeschwindigkeiten kaum eine Untersteuerneigung zeigt. Ein Resultat des verbesserten Fahrwerks mit variablen MagneRide-Dämpfern, einer veränderten Vorspur und angepassten Sturz.

Die eigens für dieses Auto entwickelten Bridgestone Potenza Reifen, die man als Semí-Slicks (haben wir aufgezogen) oder Sportreifen bei der Bestellung ordern kann, helfen bei der Traktion. „Wenn der Reifen sich verformt, vergrößern wir die Kontaktfläche“, erklärt Techniker Lorenzo Mariti einen Kniff der japanischen Gummiköche und Lamborghini-Ingenieur Victor Underberg unterstreicht die Bedeutung der Pneus: „Wenn der Reifen nicht gut genug ist, taugt das beste Auto nichts.“

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Auch bei der negativen Beschleunigung zeigt der Sportbolide keine Schwäche und steht aus einer Geschwindigkeit von 100 km/h bereits nach 30 Metern. Für diese Verzögerung sind besonders standfeste Brembo-Keramikbremsen zuständig, die dank Formel 1 Technik um 60 Prozent stressresistenter sind als herkömmliche Keramikbremsen und selbst im harten Dauereinsatz zeigte die Bremsanlage keine Schwäche. Zur Sicherheit wird der Zustand Bremsen auch im Display angezeigt.

Dass ein derart auf Leistung getrimmtes Fahrzeug keine Sänfte ist, dürfte klar sein, aber der Lamborghini Huracán STO ist nicht für die langen Reisen, sondern für das Spaßfahren gedacht. Dementsprechend knapp ist auch der Kofferraum unter der Fronthaube mit 38 Litern bemessen. „Ein Helm passt rein“, sagt Mitja Borkert. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, der muss 296.800 Euro bereithalten.

TEXT Wolfgang Gomoll

Technische Daten Lamborghini Huracán STO

  • Typ: Sportwagen
  • Motor: Zehnzylinder
  • Hubraum (cm3): 5.204
  • Leistung in PS (kW) bei U/min-1: 640 (470) bei 8.000
  • Max. Drehmoment (Nm) bei Umin-1: 565 Nm bei 6.500
  • Höchstgeschwindigkeit (km/h): 310
  • Beschleunigung 0-100 km/h (sek.): 3,0
  • Getriebe: Siebengang-DKG
  • Antrieb: Hinterradantrieb
  • Treibstoffsorte: Super Plus
  • Tank (L): 80
  • Verbrauch EU-Drittelmix (l/100 km): 13,9
  • CO2-Ausstoß (g/km): 331
  • Gewicht, Herstellerangabe (kg): 1.339
  • Abmessungen (L/B/H): 4.549 / 1.945 / 1.220 (L/B/H)
  • max. Ladevolumen (L): 38
  • Preis (Euro): 296.800
  • Abgasnorm: Euro 6 Stufe 3
LESENSWERT.
WALTER.