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Kaufberatung Luxuslimousinen. Traum oder Albtraum?

Wer nach einem günstigen Gebrauchtwagen sucht, der träumt gerne davon, ein paar Fahrzeugklassen höher als ehemals geplant zuzugreifen. Welches Auto bietet schon mehr Auto als eine Luxuslimousine? Die ist oft günstiger als man denkt und selbst Hybriden und Elektromodelle sind längst günstig zu bekommen.

Träumen muss einfach erlaubt sein, denn ein Auto ist für viele weit mehr als die Möglichkeit, um einfach nur von A nach B zu kommen. Unter dem Strich geht es darum, eine Strecke zurückzulegen; doch die Frage ist, wie komfortabel, ja vielleicht luxuriös war ich dabei unterwegs? Das geht nicht besser als mit einer eleganten Luxuslimousine, denn diese garantiert maximalen Komfort auf der Strecke, lässt viele Kilometer zum wahren Vergnügen werden und sorgt bei vielen noch für mächtig Eindruck. Lust bekommen?

Mercedes S Klasse 5

Wer auf der Suche nach einer gebrauchten Luxuslimousine ist, der wird vom Preisverfall mehr als überrascht sein. Die aktuellen Luxusmodelle von Audi A8, BMW 7er oder Mercedes S-Klasse in der ersten Reihe des elitären Regiments kosten schnell 150.000 Euro oder mehr. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sieht das ganz anders aus, denn so luxuriös, ja vielleicht sogar elitär die edlen Viertürer sind, so stark verlieren diese an Wert; selbst wenn sie mit modernsten Triebwerken ausgestattet sind. 

Nach knapp zwei Jahren hat sich der stattliche Neupreis oftmals schon halbiert; nach drei bis fünf Jahren hat sich der einstige Neupreis von 120.000 bis 180.000 Euro zumeist pulverisiert. Der Grund liegt auf der Hand, denn die allermeisten Fahrzeuge sind Dienst- oder Firmenwagen und jene werden als Leasingfahrzeuge zumeist nicht mehr als zwei bis drei Jahre gehalten. Dann kommen diese zurück zum Händler oder der Leasingfirma und müssen auf dem Gebrauchtmarkt oftmals mit großen Nachlässen vermarktet werden. 

Luxuslimousinen 1

Ihre Wartung und der Betrieb sind teuer, denn nicht nur die Inspektionen und Instandsetzung gehen ins Geld. Da viele Modelle auf Langstrecken – mitunter sogar als Chauffeurfahrzeug – bewegt werden, sind die Laufleistungen oftmals stattlich. 50.000 Kilometer pro Jahr oder mehr sind keine Seltenheit und so sind die Rabatte in Relation zum Neupreis stattlich.

So steht der vergleichsweise zum Neupreis günstige Gebrauchtwagenkurs im Wettbewerb zu den laufenden Betriebs- und Wartungskosten. Wer auf der Suche nach einer Luxuslimousine aus dem Führungstrio von Audi A8, BMW 7er und Mercedes S-Klasse ist, sollte daher darauf achten, dass die Wartungshistorie keinerlei Lücken aufweist und das Fahrzeug vor der Übernahme nicht nur eine frische TÜV-Abnahme, sondern auch eine frische große Inspektion bekommt. Je größer die Laufleistung, desto größer sollte die Aufmerksamkeit auf Verschleißteile wie Getriebe, Bremsen, Reifen und Nebenaggregate des Motors sein, denn der Austausch eine Partikelfilters bei einem BMW 740d oder einem Mercedes S 350d kann jenseits der 150.000 Kilometer schon einmal 3.500 bis 5.000 Euro kosten.

Luxuslimousinen 2

Die Fahrzeuge sind luxuriös und schwer. Das beansprucht das Fahrwerk mit Dämpfern, Federn, Achslagern und auch der zumeist obligatorischen Luftfederung, die in speziellen Fällen auch über eine elektronische Ansteuerung mit Wankausgleich oder weiteren Komfortfunktionen verfügt. Gibt es hieran einen Defekt, der von einer mehr als empfehlenswerten Gebrauchtwagengarantie nicht abgedeckt ist, kann es teuer werden – sehr teuer. Gleiches gilt bei den elektronischen Einspritzsystemen, der Ventilsteuerung der anderen Hightechmodulen, die in den Sechs-, Acht- und Zwölfzylindertriebwerken der edlen Viertürer nur allzu gerne verbaut sind. Doch nicht nur Motor und Fahrwerk sollten gründlich inspiziert werden, denn die endlose Liste der Komfort- und Sicherheitsausstattungen birgt bei zunehmendem Alter ein nennenswertes Risiko. 

Daher bei der Probefahrt pedantisch sein und alles durchprobieren, was möglich ist. Funktionieren die elektrischen Sitze, wärmt die Sitzheizung auch hinten entsprechend, öffnen Fenster, Dach, Jalousien und Hauben? Die Massagefunktion ist eine feine Sache, wenn diese funktioniert. Gleiches gilt für Sitzlüftungen, Soundsystem, abblendbare Spiegel oder Leseleuchten. Hört sich simpel an – ist es auch. Doch wenn das ein oder andere Detail nicht funktioniert, wird es teuer – sehr teuer und der Spaß am Luxusmodell schwindet. Wer beim Vertragshändler kauft, sollte dem Verkäufer nicht nur die teuren Winterräder abschwatzen, sondern auch darauf drängen, dass ein entsprechendes Garantiepaket enthalten ist. Bei neueren Modellen ist ein Software-Update mehr als sinnvoll – nicht nur für das vernetzte Navigationssystem.

Tesls Model S 3

Wer sich ein Elektromodell oder einen Hybriden kauft, der schon ein paar Jahre und zahlreiche 10.000 Kilometer gelaufen hat, sollte je nach Alter die Leistungsfähigkeit des Akkus testen lassen und kontrollieren, ob die Ladeutensilien vollständig und vor allem unbeschädigt sind. Teuer sind Defekte an den Licht- und Fahrerassistenzsystemen, denn diese sind häufig mit Kamerasystemen kombiniert und wenn es Probleme an den Kameras oder den Steuergeräten gibt, kann eine Kleinigkeit sehr teuer werden. Dafür ist der Genuss, eine Luxuslimousine zu bewegen unvergleichlich und man will nie wieder in einem Modell der Mittel- oder Oberklasse sitzen, denn das Oberhaus ist wirklich eine ganz eigene Liga. 

VW Phaeton 3

Bei den Luxuslimousinen selbst ist das Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt groß. Die erste Wahl sind seit vielen Jahren Audi A8, BMW 7er und Mercedes S-Klasse – mit steigendem Alter sinken die Preise sogar unter die 30.000-Euro-Grenze. Doch selbst Modelle wie Tesla Model S, Bentley Continental, Jaguar XJ oder Porsche Panamera werden mit den Jahren mitunter ungemein günstig. Bei den Fahrzeugen der dritten Reihe kann der Kauf eines Luxusmodells zum richtigen Schnäppchen werden, denn Autos wie ein Volvo S90, VW Phaeton oder Lexus LS sind auf dem Gebrauchtwagenmarkt nicht besonders begehrt. Ihr Wertverlust ist gigantisch, während Ausstattungsniveau, Motorleistung und Fahrkomfort keinerlei Wünsche offenlassen. Handelt es sich gar um einen Diesel, sind die Modelle zumeist noch günstiger, weil entsprechende Schadstoffeinstufungen sie in einigen Innenstädten mittlerweile aussperren.

TEXT Stefan Grundhoff

LESENSWERT.
WALTER.