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Toyota Land Cruiser 2025. Offroad-Ikone.

Neuauflage einer Legende: Der neue Toyota Land Cruiser zeigt, dass es auch ohne Elektro und Hybrid geht.

Wer an Auto-Ikonen denkt, dem kommen vermutlich Modelle wie der Porsche 911 oder der Mercedes SL in Sinn oder vielleicht auch Fahrzeuge aus Italien oder England. Doch es gibt auch automobile Meisterwerke aus Japan, die über Jahrzehnte reiften und sich immer wieder neu erfanden, dabei ihren ursprünglichen Anspruch aber nie verloren. Eines jener Fahrzeuge ist der Toyota Land Cruiser.

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Seit 1951 wird er durchgängig gebaut und entwickelte sich seither fast zu einer Submarke im Toyota-Konzern. Auf jeden Fall wuchs er zu einer etwas verwirrenden Modellfamilie: Die gigantische 300er-Serie gibt es nur in den USA, Asien und im Nahen Osten. Die rustikale 70er-Serie ist für Märkte wie Afrika bestimmt und dort als unkaputtbares Buschtaxi unterwegs. Und schließlich gibt es die 250er-Baureihe, die unter anderem in Europa erhältlich ist und die, um die Verwirrung komplett zu machen, in einigen Märkten nicht als Land Cruiser, sondern als Prado vermarktet wird.

Eben jener Land Cruiser 250 kommt in diesem Herbst in einer Neuauflage nach Deutschland. Auch wenn er das mittelgroße Modell der Familie darstellt, hinderte das die japanischen Ingenieure nicht daran, seine Abmessungen wachsen zu lassen – auch deshalb, weil er technisch auf der Plattform des 300er basiert. Gegenüber dem Vorgänger ist er zehn Zentimeter länger und misst nun knapp fünf Meter, wovon sechs Zentimeter auf den gewachsenen Radstand zurückgehen.

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Verblüffend dabei: Trotz der diversen Zuwächse sieht der Land Cruiser nicht wie ein Koloss aus, sondern könnte von uninteressierten Passanten auch in einem Segment tiefer eingeordnet werden. Dabei präsentiert er sich merklich kantiger als sein Vorgänger. Natürlich deshalb, weil klare, kraftvolle Linienführungen aktuell im Trend liegen. Aber auch, weil die japanischen Designer wieder mehr die ursprüngliche Form nachempfinden wollten. Oder, wie es Chefdesigner Yoshito Watanabe auf den Punkt bringt: „Er interpretiert die robusten Elemente in einem modernen Design, das an die Essenz des Land Cruiser erinnert.“

Das Streben nach Retroelementen ging soweit, dass parallel zum „normalen“ Modell auch eine First Edition aufgebaut wurde, die sich optisch vor allem durch einen anderen Kühlergrill und Rundscheinwerfer unterscheidet. Beides sind Reminiszenzen an die frühen Land-Cruiser-Generationen. Doch die weltweit 3.000 Exemplare haben nahezu alle bereits Käufer gefunden. Die gute Nachricht: Toyota wird mittelfristig die Rundscheinwerfer als Option anbieten. Dabei ist es eigentlich schade, dass so viel Aufhebens um diesen Look gemacht wird. Gäbe es die First Edition nicht, würde das Standardmodell viel mehr Lob für sein markantes Design bekommen.

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Lob gibt es aber auf jeden Fall für den Innenraum, der gegenüber dem Vorgänger wie mindestens drei Schritte vorwärts wirkt. Volldigitaler Instrumentencluster und 12,3 Zoll großes Touchdisplay erfinden die Technik zwar nicht neu, heben den Land Cruiser aber wenigstens auf ein zeitgemäßes Niveau. Bei dieser Gelegenheit wurden auch einige Tasten und Schalter neu designt und angeordnet, dass ihr Gesamtbild harmonisch wirkt. Außerdem sind sie vernünftig zu bedienen, selbst wenn man nicht genau hinschauen kann. Erstmals gibt es auch einen zentralen Controller für die Auswahl von Fahrmodi.

Trotzdem erinnern das etwas kantig wirkende Armaturenbrett und das Lenkraddesign an die 1980er-Jahre und wirken auf jeden Fall nicht mainstream. Mit dem Strom schwimmt der Land Cruiser höchstens bei Assistenz- und Komfortelementen. Vieles ist für ihn neu, bahnbrechend ist indes nichts. Nur die Qualitätsanmutung ist verblüffend: Obwohl im Vorserienfahrzeug unterwegs, gibt es selbst auf übelsten Holperpisten oder fiesesten Bodenverwerfungen kein Quietschen, kein Klappern und kein Poltern. Der Längenzuwachs bietet überdies Platz für eine dritte Sitzreihe und vor allem für ein deutlich größeren Gepäckraum. Sind alle Rücksitze umgelegt, sind es über 1.000 Liter.

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Am deutlichsten zeigt sich der Fortschritt aber beim Fahren aus Asphalt – und das, obwohl ein alter Bekannter unter der Motorhaube arbeitet: der 2,8-Liter-Vierzylinderdiesel mit 204 PS, der auch schon im Vorgänger und aktuell im Hilux seinen Dienst verrichtet. Dass seine Leistung den gut 2,3 Tonnen schweren Land Cruiser nicht gerade zur Bodenrakete macht, ist klar.

War es bislang allerdings die in die Jahre gekommene Sechsgangautomatik, die entscheidend als Spaßbremse fungierte, sorgt nun eine neue Achtgangversion serienmäßig für flotteres Fahren. Weder ist die Automatik jetzt hyperaktiv, noch der Motor völlig überfordert, um einfach Strecke zu machen – etwas was Land-Cruiser-Fahren lieben. Natürlich erreicht der Toyota dabei nicht den Fahrkomfort eines Range Rover. Doch das muss er auch gar nicht, weil er in einer anderen Liga spielt. Noch gibt es zwar keine Preise, doch wir tippen auf 65.000 Euro aufwärts. Den bisherigen Fünftürer gab es ab 58.000 Euro.

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Der Name Land Cruiser steht aber vor allem für Vorankommen im Gelände. Und so sehr Chefentwickler Keita Moritsu auch von den Veränderungen beim Fahrverhalten und -komfort auf der Straße schwärmt, stellt er klar: „An der Offroad-Kompetenz des Land Cruiser durften wir nicht rütteln.“

Das Fahren abseits befestigter Straßen ist tatsächlich noch immer eine Stärke des Fahrzeugs. Technisch bereiten ihm dabei der serienmäßige Permanentallrad, das Untersetzungsgetriebe, die sperrbare Hinterachse sowie der elektronischen Multi-Terrain-Fahrmodi (nebst passender Monitorkontrolle im Fahrzeug) den Weg – stilistisch eine ordentliche Bodenfreiheit und ein kurzer vorderer Überhang für einen guten Böschungswinkel von 31 Grad.

Das Gesamtpaket sorgt dafür, dass der Land Cruiser offroad Mühelosigkeit vermittelt: Unter realen Einsatzbedingungen im tiefen Morast, im weichen Sand, im Gewässer oder natürlich auch auf Schnee schiebt er lässig vorwärts. Kunststücken zu machen in der Kiesgrube oder im Steinbruch ist dagegen nicht so sein Ding. Und so betrifft der große Gewinn der neuen Generation neben Design und Ausstattung doch vor allem das Fahren onroad.

TEXT Wolfgang Hörner

Technische Daten Toyota Land Cruiser 250

  • Motor: Reihenvierzylinderdiesel
  • Hubraum: 2.755 cm3
  • Leistung: 150 kW (204 PS) bei 3.000-4.000 U/min
  • Max. Drehmoment: 500 Nm bei 1.600-2.800 U/min
  • Getriebe: 8-Gang-Automatik
  • Antrieb: Permanentallrad
  • Getriebeuntersetzung: serienmäßig
  • Differentialsperre hinten: serienmäßig
  • Abmessungen und Gewichte
  • Aufbau L x B x H: 4.925 x 1.980 x 1.935 mm
  • Radstand: 2.850 mm
  • Bodenfreiheit: 215 mm
  • Kofferraumvolumen: bis 1.063 l
  • Leergewicht: 2.330 kg
  • Zuladung: 820 kg
  • Anhängerlast: 3.500 kg
  • Höchstgeschwindigkeit: 165-170 km/h
  • Beschleunigung 0-100 km/h: in Homologation
  • Verbrauch kombiniert: in Homologation
LESENSWERT.
WALTER.