0,00 €

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

0,00 €

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Prof. House. Haus und Auto.

Es gibt faszinierende Villen. Sagenhafte Autos. Und grandiose Bücher. In Falle von Professor Andreas K. Vetter kommt alles zusammen. Sein gerade erschienenes Buch „Haus und Auto“ lässt uns auf über 300 Seiten in die Häuser geschmackssicherer Autofreunde blicken. Hammer. Wirklich.

Wenn es ein Buch gibt, welches eine eigene Geschichte von uns bekommt, dann ist es ein ganz besonderes Buch. Und das ist es. Andreas K. Vetter ist Professor für Kunst- und Kulturgeschichte an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe und dort, wen wundert es, im Fachbereich Architektur und Innenarchitektur tätig. Und was der 58-Jährige auch ist: ein unfassbar sympathischer Mensch und Autofan. „Meine erste Autofahrt war in einem 356er-Porsche mit meinen Eltern von der Entbindungsstation nach Hause. Auch wenn der 356 wegen mir dann abgegeben wurde: Sowas prägt“, sagt der Professor.

Brenner 3 Zooey Braun 681 19 1 MC

Herr Professor Vetter, wir möchten über ihr Buch sprechen. Wir dürfen sagen: selten hat uns in den letzten Jahren ein Buch von der ersten bis zur letzten Seite mehr gefesselt als „Haus und Auto“!

Danke sehr. Es ist ja schon der dritte Band, d…

Bitte? What? Dritter Band? Wie konnten wir das übersehen haben? Wir müssen jetzt leider los, die ersten beiden auch noch kaufen. Sie dürfen so lange gerne weiter sprechen.

(lacht) Ja, der erste Band ist etwa zehn Jahre her, der zweite fünf. Und der jetzt erschienene aktuelle Band ist eben das Resultat der neuesten Zeit.

Haben sich viele Dinge verändert in den letzten 10 Jahren?

Nein.

Nein?

(lacht) Doch doch, schon ein bisschen. Aber mehr technischer Natur. Es sind in allen Büchern außergewöhnliche architektonische Lösungen. Die gab es schon immer. Natürlich ist aber die Ausstattung, wie zum Beispiel mit Autoaufzügen, weiter fortgeschritten, falls man sein Auto mit in sein Appartement nehmen möchte. Die größere Herausforderung ist es eher, die Häuser und Autos zeigen zu dürfen. Darum sind die Bücher auch immer sehr international, da die deutschen Sammler doch – sagen wir mal – sehr diskret sind. Menschen im asiatischen Raum, die dort deutsche Produkte sammeln, sind hingegen sehr stolz und offen. 

Interview Steffen Jahn World Luxury Tour 003

Wie finden Sie die Objekte für ihre Bücher? Wie entsteht ein neuer Band?

Och, ganz klassisch: ich habe Ordner, in die ich über Jahre die Dinge hinein schiebe, wenn ich etwas Innovatives entdecke. Und mittlerweile kommen die Architekturbüros auch schon auf mich zu. Meine Zielgruppe sind ja in erster Linie Architekten und Bauherren. Die schauen sich sehr genau an, was möglich ist in der Verbindung von Architektur und Auto und nutzen meine Bücher zu Vorbesprechungen als Inspiration. Und im Laufe der Buch-Vorbereitung redet man dann mit Architekten, Fotografen und den Autoliebhabern. Die Menschen sprechen übrigens oft lieber über ihre Wagen als über die Häuser. Das Auto ist ja meist der mit Abstand teuerste Einrichtungsgegenstand eines Hauses, wenn man nicht gerade Kunstsammler ist.

Das Auto ist der teuerste Einrichtungsgegenstand eines Hauses

Einrichtungsgegenstand. Interessante Sichtweise, aber Sie haben natürlich recht. So gesehen sind die meisten Garagen an den Häusern ja geradezu eine Frechheit. Zu den sagenhaften Bildern sind auch viele Interviews und Fakten zu den Häusern, Architekten und Bauherren im Buch zu finden. Und vor allen Dingen auch die Grundrisse. Das klingt nach viel Vertrauen.

Ja, bei dem Kontakt zu den Büros ist es schön zu sehen, wie diskret das alles behandelt wird. Autos und Innenräume sind Teil unseres persönlichen Lebensraumes. Da ist es toll, wenn man dann aber doch das Vertrauen ausgesprochen bekommt für die Bücher. Die fotografische Dokumentation erfolgt ja überwiegend in der frühen Fertigstellungsphase. Sobald die Häuser dann bewohnt sind, kommt man nur noch selten hinein.

Okada Gallery Ua 3

Wie wohnt denn der Autor eines solchen Teatable-Buches privat und was macht er sich aus Autos? Und die wichtigste Frage gleich noch angehängt: wird man nicht neidisch, wenn man sich den ganzen Tag mit solchen Häusern und Autos befasst? Weint man, wenn man abends heim kommt?

(lacht) Ich hab zwar auch ein schönes Auto in der Garage, aber das mit den Häusern kann ich nicht aufweisen. Ich bin ja mehr der akademische Typ, ich komme auch mit einem Zimmer aus. Aktuell fahre ich einen Porsche 991.1, aber ich liebäugle auch gerade mit einem alten F-Modell. Nicht mit einem restaurierten als Wertanlage, den könnte ich gar nicht bezahlen. Nein, ich suche einen patinierten zum Fahren. Die Autoleidenschaft muss natürlich da sein, wenn man sich solchen Büchern widmet. Man muss das Leiden in sich haben, wenn man die restriktiven Maßnahmen kommen sieht, wo hochwertige Dinge nicht mehr vernünftig benutzen werden sollen, das muss in einem sein. 

Wenn man nur ein Auto hat, muss man es sinnvoll wählen

Ist der 991 Ihr erster Elfer?

Früher hatte ich einen Defender, fahre aber jetzt schon länger 911er. Wenn man nur ein Auto hat, muss man es sinnvoll wählen. Ich mochte auch den wunderbaren Cayman S, wo 10 Zentimeter hinter einem der Motor sitzt, da war ich anfangs fast enttäuscht beim Umstieg auf den Elfer. Sie werden jetzt lachen: Aber ich habe eine steile Tiefgaragenauffahrt: da muss ich mir Bretter hinlegen zum rein- und rausfahren. Das verhindert, dass man ein noch sportlicheres Auto fährt. (lacht) Darum auch der Blick nach einem F-Modell. 

Modelina Fence House 4 MA091 Fence House HR 07

Herr Professor Vetter: Vielen Dank für das tolle Buch. Das wird noch oft rausgeholt werden. Und ein Hinweis an die Leser: 300 Seiten blanker Neid sei Euch gewiss! Wenn Ihr nicht der akademische 1-Zimmer-Typ seid!

Vielen Dank, es freut mich, dass sich Ihr Magazin des Buches annimmt. Thematisch passt es ja wirklich gut in das WALTER-Themenportfolio.

Und auf unser Tee-Tischchen.

Cover Haus und Auto 2022 frontal

HAUS UND AUTO

Andreas K. Vetter
Callwey Verlag
300 Seiten, Hardcover

disch-fachbuchhandlung.de

TEXT Thomas Senn
FOTOS Callwey Verlag

LESENSWERT.
WALTER.