0,00 €

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

0,00 €

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

So war die Porsche Rennsport Reunion Nummer7.

Alle paar Jahre treffen sich die größten Porsche-Fans der Welt an der Rennstrecke von Laguna Seca und huldigen ihrer Traummarke bei einem Klassentreffen der anderen Art. Die Atmosphäre ist einzigartig – die Autos nicht minder.

Porsche ist in den vergangenen 20 Jahren erst langsam zur SUV-Marke geworden und will jetzt zur Elektromarke mutieren. Angesichts des gigantischen Ãœberangebots von Viertürer-Verkäufen heißt es aber die eingefleischten Sportwagenfans bei Laune halten und für anhaltendes Sportwagenimage sorgen. 

Nirgends klappt das besser als bei der Porsche Rennsport Reunion, die mittlerweile zum siebten Mal stattfand. Drei Tage Sportwagenspektakel auf einer der spektakulärsten Rennstrecken der Welt in Laguna Seca. Bei dem 80.000-Zuschauer-Event an der kalifornischen Pazifikküste werden millionenschwere Kleinserien wie der spektakuläre Porsche 911 GT3 R Rennsport oder das Tag-Heuer-Doppelpack des 718 Cayman GT4 RS mit historischem Bezug präsentiert und Rennfahrerlegenden aus aller Welt eingeflogen, um die Sportwagenmarke aus Zuffenhausen gebührend zu zelebrieren. 

Porsche Rennsport Reunion 22

Neben brüllenden Klassikern aus 75 Jahren Porsche-Historie, ungezählten Motorsporterfolgen in internationalen Rennserien und dem 60jährigen Geburtstagskind Porsche 911 stehen auf den staubigen Parkplätzen rund um das Auf und Nieder rund um die legendäre Corkscrew Corner nicht nur alle Elfer-Generationen, 356er-Klassiker oder die kleinen Modelle 914, 924 und 944, sondern immer mehr Macan, Cayenne und Panamera – zumeist besonders begehrt als sportliche GTS-Versionen. 

Noch haben die klassischen Sportwagen die Oberhand, doch in den Gesprächen sind die Viertürer schnell präsent. „Ich bin mit meinem blauen Basis-911 hier – ein tolles Auto“, lächelt Dale, der rund drei Stunden nördlich Nahe der Bay Area wohnt, „doch ich liebe meinen 955 – den Cayenne. Den fahre ich jeden Tag. Das ist der beste Porsche für den Alltag.“

Porsche Rennsport Reunion 24

Kunden wie Marke hängen zwischen den Welten, denn rund 90 Prozent der neu verkauften Porsche-Modelle haben mit einem Sportwagen nichts zu tun. Macan, Cayenne und Panamera sorgen für Stückzahlen Richtung 300.000 Fahrzeuge pro Jahr und knackigen Erträge. Immer mehr will Porsche in den kommenden Jahren zu einer Elektromarke werden – das freut nicht alle Kunden. Die Nachfolgegenerationen von Cayman, Boxster und Macan werden rein elektrisch – als Verbrenner bleibt mittelfristig nur der Porsche 911 erhalten und auch der wird ab kommendem Jahr erstmals über einen Hybridantrieb teilelektrifiziert. 

Porsche Rennsport Reunion 4

Da jubeln gerade auf einer Motorsportveranstaltung wie der Rennsport Reunion nicht alle Fans. Doch groß ist der Andrang nicht nur bei den Klassikern mit und ohne Motorsporthistorie, brüllenden Tourenwagen und GT-Rennern. In Laguna Seca gibt es nicht nur die cineastischen Transformers-Modelle und den spektakulären Elektrohypersportler Mission X zu bewundern, sondern auch die Akkutechnik des Taycan, oder die Nachhaltigkeit im Hause des schwäbischen Autobauers. Porsche versucht es auf die sanfte Tour, die Fans mitzunehmen in eine Zukunft, die insbesondere abseits der internationalen Rennpisten gelebt wird.

Benjamin David ficht das alles nicht an. Der Geschäftsführer von David Finest Sports Cars aus Hamburg hat in Laguna Seca keine Elektromodelle im Blick, sondern trifft seine Kunden und die kommen immer mehr aus den USA. „Wir verkaufen mittlerweile ein Drittel unserer Fahrzeuge ins Ausland“, erklärt Benjamin David, „viele in die USA und hier gerade an die Westküste. Der günstige Dollarkurs macht den Export von Modellen älter als 25 Jahre interessant.“ 

Zusammen mit Matthias Höing von Höing Autosport, einem wahren Motorenexperten aus Hamburg, trifft man auf der Rennsport Reunion alte wie neue Bekannte und solche, die Kunden werden sollen. Die Amerikaner lieben besonders exklusive Porsche-Modelle – am liebsten mit entsprechender Rennhistorie. „Nachfrage und Preise sind hier bis zu 20 Prozent höher als in Europa“, berichtet Matthias Höing, der als Motorenexperte mittlerweile auch erfolgreich besondere Porsche-Modelle vermittelt, „ich habe lange Jahre hier an der Westküste gelebt. Die Fahrzeuge haben bei jüngeren Kunden einen anderen Stellenwert und die Begeisterung spürt man hier bei der Reunion.“ 

Doch die beiden Hamburger sind nicht allein auf Kundenkontakte aus, sondern es geht auch um die eigene, ganz private Leidenschaft. So wird mit anderen Porsche-Fans aus den USA an historischen 356ern, 911ern oder historischen Rennwagen gefachsimpelt. Und wo bekommt man Derek Bell, Jochen Mass oder Hurley Haywood ebenso ins Zwiegespräch wie aktuelle Porsche Markenbotschafter von Jörg Bergmeister über Timo Bernhard bis zu Patrick Long oder Mark Webber? Genau so stellt man sich doch das perfekte Klassentreffen der ganz besonderen Art vor.

TEXT Stefan Grundhoff

LESENSWERT.
WALTER.