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Zu Gast beim VW Bus Day in Huntington Beach.

Einen historischen VW Bus sieht man im Süden Kaliforniens nicht nur am Wochenende an jeder Ecke. Der Bully ist nicht nur bei Surferfans in Malibu, Santa Cruz oder La Jolla seit Jahrzehnten heiß begehrt, sondern längst ein begehrter Klassiker. Knapp 300 besonders abgefahrene VW Bullys gab es beim ersten offiziellen VW Bus Day in Huntington Beach zu bestaunen. Der Urenkel feierte gleich mit.

Die mächtige Showbühne auf dem Strandparkplatz von Huntington Beach am Pacific Coast Highway würde auch bei einem großen Musikfestival eine gute Figur machen. Ana von Radio Woodstock 100,1 moderiert die Livesendung anlässlich des ersten International VW Bus Days. „Toll, dass ihr alle gekommen seid – es geht alles um die Liebe. Wie damals in Woodstock“, haucht sie mit Hippiebrille und blauem Jeans-Einteiler bekleidet ins Mikro, während langsam die Beach Boys aus den gigantischen Boxen tönen.

Karen und Tim sind aus Phoenix / Arizona an die kalifornische Pazifikküste gekommen, um Freunde zu treffen und einen Blick auf den neuen ID. Buzz zu werfen. Die beiden Vierziger haben mit Surfen nichts am Hut, doch sind seit mehr als zehn Jahren Fans des VW Bus. Mittlerweile fahren sie bereits ihren zweiten T3-Bully mit stilechter Campingausstattung. „Wir haben einige unserer Zubehörteile eigens aus Deutschland besorgt“, lacht Tim, „doch die meisten Sachen gibt es auch hier in den USA ohne Probleme.“

Die Vereinigten Staaten lieben den VW Bus, der erstmals im Jahre 1950 aus Europa den Sprung über den Atlantik schaffte. War der Bully in Europa und speziell in Deutschland eher ein praktisches Nutzfahrzeug, das sich bei Gewerbetreibenden ebenso großer Beliebtheit erfreute wie bei Behörden oder der Feuerwehr, so wurde er in den USA in den späten 1960er Jahren zum Kultmobil einer ganzen Generation. 

So wie Karen und Tim geht es in Huntington Beach vielen – knapp 300 VW Busse aller Generationen kamen aus zahllosen Bundesstaaten zum in diesem Jahr erstmals offiziell ausgerufenen VW-Bus-Tag und dem Busses-and-Coffee-Treff. Getunte T2-Transporter mit offener Edelholzadefläche, getunte T3 Wolfsburg Editionen, historische Krankenwagen aus Gießen oder abgefahrene Umbauversionen – beim VW-Bus-Treffen in Huntington Beach gab es alles zu sehen.

Hier ein künstlich verrosteter T1 mit Holzausstattung, da ein blau-weißer Sambabus im Bestzustand, eine umgebaute T3-Offroadversion für den Einsatz in der Moab-Wüste oder ein Shorty mit verkürztem Radstand von kaum mehr als einem halben Meter. Der eine ist nur Bully-Fan, andere leben seit ein paar Jahren in dem kleinen Campingmobil ihr Vanlife und wieder andere nutzen den Microbus, wie ihn viele in den USA nennen, für die gemeinsame Freizeitgestaltung am Wochenende.

Seit dem Wochenende hat die Bully-Legende auch in den Vereinigten Staaten eine Neuauflage, denn nachdem Volkswagen den ID. Buzz bereits im vergangenen Jahr in Europa präsentierte, kommt das Elektromodell Anfang 2024 auch in die USA. Hier hatte sich VW vor 20 Jahren mit dem T4 vom Markt verabschiedet.

Damit der neue VW ID. Buzz in den USA nicht nur Kult, sondern zu einem Bestseller wird, bekam er im Vergleich zur bisherigen Europaversion 25 Zentimeter mehr Radstand, bis zu sieben Sitzplätze und deutlich stärkere Elektromotoren. So kann der ID. Buzz-XL-Kunden wählen, ob er mit 210 kW / 286 PS oder als Allradversion mit 250 kW / 340 PS unterwegs sein will. Zumindest bei den Preisen müssen sich einige Bully-Sammler in den USA nicht umstellen, denn bestens gepflegte T1-Busse kosten makellos restauriert schnell 80.000 bis 120.000 US-Dollar. Der neue VW ID Buzz XL dürfte kaum darunter bei rund 70.000 US-Dollar starten.

TEXT Stefan Grundhoff

LESENSWERT.
WALTER.