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BMW i4. Freude am Stromern.

BMW erhöht bei der Elektromobilität die Drehzahl und rollt früher als erwartet den i4 an den Start. Dabei verpassen die Bayern die Gelegenheit, ein Leistungs-Zeichen zu setzen. Das ändert nichts daran, dass die BEV-Version der 4er Baureihe sich schon in der Prototypen-Phase beachtlich schlägt.

Für BMW sind der iX und der i4 so etwas, was man Neudeutsch Gamechanger nennt. Also Autos, die nicht nur die Firma, sondern auch ein Segment neu definieren. Währen der iX bei den elektrischen SUVs Maßstäbe setzen soll, soll dem BMW i4 das Gleiche ab dem nächsten Jahr bei den Mittelklasse-Autos gelingen. Allerdings buhlen da Konkurrenten wie der Polestar 2 oder das Tesla Model 3 um die Gunst der Käufer. Das Alleinstellungsmerkmal des Münchner Autobauer ist auch bei den Stromern die Freude am Fahren.

Deswegen wird es bei der i4-Reihe auch einen BMW i4 M50 geben, der für zehn Sekunden 400 kW / 544 PS und ein Drehmoment von 795 Newtonmetern auf die Straße bringt und als Dauerleistung wohl 350 kW / 476 PS. Ziemlich ordentlich und definitiv nicht untermotorisiert. Auch wenn sie bei BMW darauf verweisen, dass es sich um ein M-Performance-Modell und nicht um einen reinrassigen BMW M handelt, haben die Münchner dennoch die Chance verpasst, beim Debüt eines elektrischen Autos mit dem Dynamik-Signet auf dem Heck und im Kühlergrill ein Ausrufungszeichen in Richtung Ingolstadt und Stuttgart-Untertürkheim zu setzen.

Das ändert nichts daran, dass sich der BMW i4 M50 bei der Agilität seinen Namen gerecht wird. Die Karosserie ist aufgrund von lokalen Versteifungen plus eine Domstrebe verwindungsresistenter, als das bei der verwandten 4er- und 3er-Reihe der Fall ist. Das wirkt sich positiv auf das Fahrwerk aus, das den so anspruchsvollen Spagat zwischen Komfort und Agilität sehr gut hinbekommt und die 561 Kilogramm der Batterie locker wegsteckt. Hier zahlt sich die intensive Entwicklungsarbeit der BMW-Ingenieure der letzten Jahre aus. Dazu kommt noch ein hecklastig austarierter Allradantrieb, der sich aus zwei E-Maschinen zusammensetzt: vorne sind es 190 kW / 258 PS und hinten 230 kW / 313 PS.

Dass der Schwerpunkt 37 Millimeter tiefer liegt als beim 3er, hilft sicher genauso wie die Mischbereifung beim BMW i4 M50 mit 255er 20 Zoll-Pneus vorne und 285er hinten. So fliegt der Top-i4er beschwingt um die Ecken, kann aber bei aller antrainierten Leichtfüßigkeit die Physik nicht ganz aushebeln und schiebt irgendwann gutmütig über den Vorderwagen nach außen. Da der i4 M50 den Grenzbereich höflich ankündigt und dabei immer beherrschbar bleibt, ist das nie nervig oder agilitätshemmend. So absolviert der BMW i4 M50 den Standard-Sprint von null auf 100 km/h in rund vier Sekunden ist bis zu 225 km/h schnell und kommt mit einer Batterieladung der 83,9 Kilowattstunden-Akkus (81,5 kWh netto) bis zu 510 Kilometer weit. „Das ist ein ganz besonderer Moment für die Firma. I und M addieren sich zu einem Leben“, strahlt Projektleiter David Alfredo Ferrufino Camacho stolz.

Beim BMW i4 eDrive40 ist mit 250 kW / 340 PS ist die Brust nicht ganz so geschwellt, aber dafür die Reichweite mit maximal 590 Kilometer ein Trumpf. Auch wenn der Hecktriebler aus dem Stand weniger als sechs Sekunden bis zur 100 km/h-Marke braucht und bei der Höchstgeschwindigkeit mit 190 km/h dem Bruder den Vortritt lassen muss, ist der Fahrspaßfaktor auch bei dieser Version hoch. Das Fahrwerk ist kommoder abgestimmt als bei der M-Version, aber deswegen nicht unsportlich. In den Kurven zahlt sich auch aus, dass der eDrive40 weniger auf die Waage bringt. „Der BMW i4 bietet alles, was man von einem Gran Coupé erwartet. Das bedeutet Fahrkomfort plus hohe Praktikabilität“, sagt David Ferrufino.

Doch bei der Elektromobilität geht es nicht nur um Agilität und Geschwindigkeit, das Stromern bedingt einen Kosmos, bei dem es um Energie und Effizienz geht. Das fängt bei Lüftungsklappen an, die sich situationsbedingt verhalten: Beim Laden offen und im Winter oft geschlossen, je nachdem, was die Wohlfühltemperatur der Batterie und des Antriebsstrangs bedingt. Dazu kommt eine Rekuperation von bis zu 195 kW (BMW i4 M50), die adaptiv nur dann eingesetzt wird, wenn es Sinn ergibt oder der Fahrer es so will. Auch bei BMW hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass das Segeln energetisch effizienter ist. Um den optimalen Betriebsmodus zu finden, setzt der Münchner Autobauer auf künstliche Intelligenz.

„Das Auto lernt mit“, verdeutlicht Ferrufino. Für den Besitzer lohnt sich die Technik-Offensive BMW gibt an, dass die „Total Cost of Ownership“ beim BMW i4 eDrive40 um 30 Prozent unter der des BMW 440i Gran Coupé liegt. Das sind doch rosige Aussichten, kW hin oder PS her.

TEXT Wolfgang Gomoll; press-inform

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