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BMW i7 M70 xDrive. So fährt sich der Koloss.

BMW setzt seinem Siebener eine neue Krone auf. Statt V12 gibt diesmal reichlich Elektroschub. Komfort und Fahrleistungen sind beeindruckend – und trotzdem fehlt einem der Zwölfzylinder irgendwie.

Die Optik des neuen BMW Siebeners polarisiert auch ein Jahr nach dem Marktstart – ändert nichts daran, dass dieser bei den Kunden prächtig eingeschlagen ist. Die Auftragsbücher sind voll – auch weil die Bayern den Luxuskunden alle Möglichkeiten bieten. Benziner, Diesel, Plug-In und Elektroantrieb – der Kunde hat die Wahl und weiß das sehr wohl zu schätzen. 

BMW i7 M70 7

Was fehlte, war bisher ein echtes Topmodell. Statt wie bisher ein imageträchtiger Zwölfzylinder steigen auch die Münchner bei der Topversion auf Elektropower um. Hinter dem Signet des BMW i7 M70 steckt ein 485 kW (660 PS) starker Allradantrieb, der dem 2,7 Tonnen schweren Luxusmodell aus Dingolfing mehr Dampf macht, als man es angesichts der Motorleistung erwartet hätte. Denn im Vergleich zu so manchem Elektrokonkurrenten aus den USA oder China lesen sich jene 660 PS weniger imposant als sie sich fahren. 

Das liegt zum einen an der exzellenten Kombination aus Antrieb und Fahrwerk, die wie schon beim schwächeren i7-Bruder beeindruckt sowie einem maximalen Drehmoment von bis zu 1.100 Nm, das aus allen nur erdenklichen Tempi anschiebt, als ginge es um Leben oder Tod. 

BMW i7 M70 11

Die maximale Reichweite des Nobel-Viertürers liegt zwischen 490 und 560 Kilometern – wenn es am Ende doch einmal eng werden sollte mit den verbleibenden Restkilometern, hilft die Max-Range-Funktion, die mit reduzierter Leistung nochmals zusätzliche 25 Prozent extra aus dem Batteriepaket herauspresst. Bei der Ladegeschwindigkeit fährt der voluminöse Elektro-Bayer jedoch nur in der zweiten Reihe, denn 195 kW Gleichstrom sind nicht allzu viel, wenn andere am Hypercharger mit 800- / 900-Volt-Technik 270 kW oder mehr bieten. 

BMW vermarktet seinen i7 M70 xDrive als sogenannte M-Performance-Version; zu deutsch: wie seinen Vorgänger als M-Light. Für eine echte Sportversion nach Vorbild von kleineren Modellen wie M2, M4 oder M5 fehlen dem i7 M70 dann doch ein paar Kilowatt und insbesondere optische Dreingaben, denn von seinen schwächeren Brüdern unterscheidet sich das neue Topmodell nur durch Feinheiten an Kühlergrill, Spiegeln, Rädern oder Schwellern. 

BMW i7 M70 14

Das gilt im Innern ganz genauso, denn diesen opulenten Luxus kennt man vom 5,39 Meter langen Siebener, egal ob elektrisch oder als Verbrenner, bereits zu genüge. Der Reisekomfort ist gigantisch, die Bedienung mit den verschiedenen Fahrprogrammen, Stimmungen und Einstellungen nicht mehr ganz so eingängig wie ehemals. Dabei sitzt es sich vorne wie hinten einfach perfekt.

Geräusch niedrig – Schub brutal

Das Geräuschniveau ist auf einem spektakulär geringen Niveau und so bekommt der Fahrer ebenso wie die Insassen von den Leistungsausbrüchen bei Beschleunigungsvorgängen nur wenig mit. Wenn sich die beiden Elektromotoren – vorne 190 kW (258 PS) und hinten 360 kW (489 PS) – über die beiden angetriebenen Achsen mit aufgezogenen 21-Zöllern mit der Fahrbahnoberfläche verzahnen, schiebt der Tonnenkoloss so brutal nach vorn wie ein Sportwagen. Die Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h.

BMW i7 M70 17

Dabei wird das gigantische Gewicht von mehr als 2,7 Tonnen im realen Fahrbetrieb so gekonnt überspielt, dass dieses erst auffällt, wenn schnelle Kurvenkombinationen kommen. Dann geraten die ebenso präzise wie leichtgängige Lenkung sowie die Luftfederung mit aktivem Wankausgleich an ihre Grenzen, denn schließlich heißt es, den Elektrogiganten trotz niedrigem Schwerpunkt um die Kurve zu wuchten.

Elektronik macht den BMW i7 M70 ‚leicht‘

Dabei helfen das fein abgestimmte Fahrwerk, dessen Sportmodus gerne noch etwas knackiger sein dürfte und eine Hinterradlenkung, die Motorleistung, Drehmoment, Gewicht und Richtungswunsch des Fahrers unter einen Hut zu bringen hat. Der Fahrer bekommt von den technischen Raffinessen dabei nur wenig mit, denn die Fahrwerkswunder geschehen in Millisekunden filigran gesteuert im Hintergrund, während Mitreisende Reisekomfort und die wohltuende Ruhe genießen. 

BMW i7 M70 22

Anlass zur Beschwerde bietet der mindestens 181.800 Euro teure BMW i7 M70 xDrive abgesehen von dem heftigen Leergewicht – bauartbedingt bei einem solchen Elektromodell – nicht viel. Das illuminierte Bling-Bling in den Zierleisten und Displays lässt sich mit etwas Hingabe ausschalten und sonst kennen die Individualisierungsmöglichkeiten von Innen und Außen kaum Grenzen.

Größer und imposanter könnten sich jedoch die Displays vorne präsentieren. Sie sind im Vergleich zu so manchem Wettbewerber zwar gestochen scharf, jedoch nicht allzu groß, die schwarzen Rahmen unzeitgemäß und für den Beifahrer gibt es gar kein Display, während die Fondinsassen auf den mächtigen Kinobildschirm blicken, der sich aus dem Dach fährt. Schade übrigens, denn es bleibt dabei: der BMW i7 bekommt für keinen Aufpreis der Welt ein Schiebedach. 

TEXT Stefan Grundhoff

Technische Daten BMW i7 M70 xDrive

  • Motor: elektrisch, vorne / hinten
  • Leistung: 485 kW / 660 PS
  • Max. Drehmoment: 1.100 Nm
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
  • Beschleunigung 0 – 100 km/h: 3,7 Sekunden
  • Leergewicht: 2.695 kg / 555 kg Zuladung
  • Antrieb: Allrad
  • Laderaum: 500 Liter
  • Batteriegröße: 101,7 kWh
  • Max. Ladeleistung: 195 kW
  • Normverbrauch: 20,8 – 23,8 kW / 100 km
  • Max. Reichweite: 488 – 560 km
  • Preis: ab 181.800 Euro
LESENSWERT.
WALTER.