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Audi TT Roadster. Kaufberatung.

Als der Audi TT 1998 / 1999 auf den Sportwagenmarkt rollte, war nicht nur die Freude bei den Fans der vier Ringe groß. Denn Audi ließ seine Studie nahezu unverändert als Serienmodell Realität werden und brachte den schicken Sportler ein knappes Jahr später gleich noch als Oben-ohne-Variante. Wer einen coolen Sportroadster sucht, sollte hier zugreifen, bevor der Sommer zu Ende geht.

Den Audi TT muss man einfach lieben. Klar, er ist kein echter Gegner für den übermächtigen deutschen Sportwagentraum eines Porsche 911, kann es aber locker mit Modellen wie einem Mercedes SLK, einem BMW Z3 / Z4 oder einem Porsche Boxster aufnehmen. Technik aus dem Volkswagen-Großserienregal wurde gepaart mit schickem Design und einer für diese Klasse ungewohnt edlen Verarbeitung. Wer einen Klassiker von morgen sucht, kann sich die erste (8N) wie die zweite TT-Generation (8J) genau anschauen. Die Triebwerke stimmen und die Technik auch. Ein paar Details sollte man jedoch beachten:

Audi TT Generation I 5
1998

Zunächst einmal tut man sich bei einem Sportwagen keinen Gefallen, wenn man sich für die Basisversionen mit 150 oder 163 PS entscheidet. Und ein Diesel – zugegeben in der zweiten Audi-TT-Generation eine allemal sparsame Variante, einen Spaßmacher zu fahren – sollte man ebenso streichen, wie die Versionen mit Frontantrieb. Daher sind ein paar Eckdaten gesetzt: beim Audi TT Roadster der Generation I zumindest die 180-PS-Version; besser noch das anfängliche Topmodell, bei dem der 1,8 Liter große Vierzylinder-Turbo aus dem VW Golf IV in Verbindung mit dem obligatorischen Allradantrieb 165 kW / 224 PS / 280 Nm leistet. Gerade für den Roadster – allzu gerne in silberner oder grauer Lackierung mit den rotbraunen Mokassinledersitzen – eine ideale Besetzung.

Bereits bei der ersten TT-Generation wurde in den späteren Produktionsjahren das Doppelkupplungsgetriebe DSG eingeführt – wenn man sich für den 3,2 Liter großen V6-Saugmotor entschied. Der war laufruhig und hatte zugegeben sechs Zylinder, doch fehlte es ihm trotz der 184 kW / 250 PS an Enthusiasmus und Tatendrang. Daher einfach beim 1.8 Turbo in seiner 224-PS-Version bleiben, die im Gegensatz zu den schwächeren Modellen mit einer Sechsgang-Handschaltung ausgestattet wurde.

Audi TT Generation II 5

Die Verarbeitungsqualität der ersten TT Roadster ist dabei ebenso gut wie die Serienausstattung. Beheizte Ledersitze, elektrisches Dach, Glaswindschott, Soundsystem und Xenonscheinwerfer sind bei den meisten Modellen gesetzt. Die Verarbeitung im Innenraum ist für einen Sportwagen der preislichen Mittelklasse vorbildlich, auch wenn die Softoberflächen mit zunehmendem Alter abplatzen und die rastbaren Dreh- und Drückschalter dann nicht mehr so gut aussehen wie zu Anfang.

Wartungskosten kommen je nach Laufleistung bisweilen beim Turbomotor und dem Allradantrieb auf einen zu, doch generell ist der Audi TT Roadster ein Klasse-Paket mit jeder Menge Fahrspaß und dem coolen Style der späten 1990er Jahre. Immer wieder bereiten die pixeligen roten Digitalanzeigen zwischen den beiden Runduhren Probleme. Hier gibt es Spezialfirmen, die diese wieder fit machen; günstig ist das Ganze jedoch nicht. Keinerlei Probleme bereiten das Fahrwerk oder das bei den meisten Modellen elektrische Stoffdach, dem auch ein paar Jahre mehr kaum etwas ausmachen. Immer wieder chic: die zahlreichen Aluminiumelemente im Innern, die Sportsitze mit viel Seitenhalt und die TT-Klappe über dem Radioschacht.

Audi TT Generation II 4

In der ab 2006 erhältlichen zweiten Generation sieht vieles anders aus, denn es zog sowohl bei Audi TT Coupé als auch beim Roadster nicht nur ein geschärftes Design, sondern auch deutlich mehr Leistung in das Modell ein. Eine ideale Besetzung ist der nunmehr zwei Liter großen Vierzylinder-Turbo mit 147 kW / 200 PS (später 155 kW / 211 PS), der wiederum mit einem Allradantrieb für mehr Fahrspaß und Dynamik kombiniert sein sollte. Die beste Wahl ist jedoch der Audi TTS, der in seiner Anfangszeit 200 kW / 272 PS leistete und gerade in Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe eine glänzende Besetzung ist.

Audi TT Generation II ab 2006 13

Noch mehr Dampf bot der erstmals vorgestellte Audi TT RS, der von einem 2,5 Liter großen Fünfzylinderturbo mit anfangs 250 kW / 340 PS / 450 Nm vorgestellt wurde und besonders sportliche Fahrleistungen bot. Doch offen wie geschlossen ist der Audi TTS mit seiner prächtigen Fahrdynamik sowie 250 km/h Spitze und 0 auf Tempo 100 in kaum mehr als fünf Sekunden eine ideale Wahl. Wiederum punktete auch die zweite Generation – technisch eng mit dem VW Golf V verwandt – nicht nur seinem Design, sondern auch einer besonders edlen Verarbeitung. Gleichermaßen beliebt ist der knapp 1,5 Tonnen schwere Audi TT Quattro als Coupé und Roadster, wobei die offene Version mit einem elektrischen Windschott ausgestattet ist, von dem die Wettbewerber nur träumen konnten. Wie auch beim ersten Modell ist das Platzangebot im Innern sowie im Ladeabteil überschaubar.

Audi TT Generation II ab 2006 10

Die Preise für einen Audi TT Roadster der ersten Generation beginnen bei rund 5.000 Euro. Mit einem entsprechenden Pflegezustand, unfallfrei und mit nachvollziehbarer Historie geht es für die empfehlenswerten 224-PS-Allradler bei rund 9.000 Euro los. Finger weg von getunten Versionen, die zum Teil bis zu 350 PS haben, da sich dem 1,8 Liter großen Turbotriebwerk einfach deutlich mehr Leistung entlocken ließ. Deutlich mehr betrifft bis jedoch die TT Coupés. D

ie Audi TT Roadster der zweiten Generation und damit der internen Baureihe 8J starten bei knapp 15.000 Euro, sind technisch besser, aber nicht ganz so stylish wie die erste Generation. Der zwei Liter große Turbovierzylinder ist eine Wucht und eine bessere Wahl als der blasse 3,2-Liter-V6, der auch VW Phaeton in Golf R32 befeuerte. 211 PS starke Roadstermodelle mit guter Ausstattung und weniger als 150.000 Kilometern sind ebenfalls für kaum mehr als 16.000 Euro zu bekommen. Den 272 PS starken TTS kann man getrost dem sportlicheren Coupé überlassen. Einige Modelle sind mit dem innovativen Magnetic Ride Fahrwerk ausgestattet, deren Wartung ins Geld gehen kann, aber nicht muss.

TEXT Stefan Grundhoff für WALTER

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