Die Dimensionen der neuen Mercedes S-Klasse werden trotz des neuen Designs und einer kompletten neuen Plattform weitgehend identisch bleiben. Nach wie vor gibt es das Volumenmodell mit langem Radstand sowie speziell für einige Kunden auf dem europäischen Markt eine Variante mit normalem Radstand und eine XXL-Variante aus dem Hause Maybach. Das wichtigste Modell ist die Version, die bei uns mit dem Zusatz langer Radstand läuft und ehemals SEL hieß. Die kurze S-Klasse wird auf den Märkten in den USA und Asien nicht angeboten, weil man hier durchweg luxuriöser reist und der normale / kurze Radstand sich kaum mit dem Status und den Anforderungen an eine Mercedes S-Klasse, einen 7er BMW oder einen Audi A8 vereinbaren lässt.
Platzangebot und Sitzkomfort des S-Klasse-Vorgängers waren bereits beeindruckend. Beim Nachfolgemodell mit der internen Bezeichnung W 223 legen die Schwaben nochmals eine ganze Klasse drauf. Das gilt insbesondere für die Sitze im Fond, die nochmals bequemer und variabler als bei der Version zuvor waren. Mit der neuen S-Klasse-Generation führt Mercedes auch das Bediensystem MBUX der zweiten Generation ein. Das überrascht mit einem vergleichsweise kleinen Bildschirm für die Instrumenteneinheit hinter dem Steuer. Die wichtigsten Informationen werden jedoch über ein üppige dimensioniertes Head-Up-Display auf die Straße rund zehn Meter vor dem Auto und somit ins Blickfeld des Fahrers projiziert. Die beiden Head-Up-Displays sind überraschenderweise jedoch nur als Sonderausstattung zu bekommen. Serienmäßig sind hingegen das mächtige Hochkantdisplay zwischen Fahrer und Beifahrer, über das sich alle Bedienungen des Fahrzeugs steuern lassen.
Erstmals gibt es das Bediensystem MBUX auch für die Insassen in der zweiten Reihe. Hier stehen ebenso wie beim Siebener BMW nunmehr ein zentrales Bediendisplay auf der Mittelarmlehne zur Verfügung, das sich auch entnehmen lässt. Zudem lassen sich die wichtigsten Bedienungen für Fenster, Verschattung und Sitz auch über Schalter in den Türtafeln ansteuern. Neu sind zwei Touchdisplays an der Rückenlehne der Frontsitze. Hierüber kann man nicht nur die Wunschmusik finden, im Web surfen oder Filme anschauen, sondern auch zahlreiche Fahrzeugfunktionen bedienen.
Wie bisher kann man die Instrumenteneinheit aus verschiedenen Themen auswählen. Neu ist ein besonders tiefer 3D-Effekt in dem Display hinter einem der zwei Dreispeichen-Lenkräder. Im Vergleich zum Vorgänger wurde das Cockpit deutlich entschlackt. Nach Mercedes-Informationen gibt es 27 Taster Schalter und Bedienelemente weniger als beim Vorgänger – bei einer deutlichen Erweiterung der Bedienfunktionen. Neu ist eine Schalterleiste unter dem zentralen Touchscreen mit Direktzugriffen auf die wichtigsten Funktionen wie Fahrprogramm, Warnblinkanlage, Kameras oder laut/leise. Den Fingerabdruckscanner gab es schon einmal bei der vorletzten Generation des Audi A8. Er soll jedoch nicht nur aus Erkennungsmerkmal, sondern später auch für Bezahlfunktionen im Auto als letzte Bestätigung genutzt werden können. Der Zugriff auf gespeicherte Individualisierungen läuft neben dem Fingerandruckscanner auch über eine kleine Kamera in der Instrumenteneinheit sowie die Sprache.
TEXT Stefan Grundhoff; press-inform