Die Monterey Autoweek in der dritten Augustwoche ist mit ihren zahlreichen Veranstaltungen rund um den Pebble Beach Concours das weltweite automobile Hochamt. Mit Blick auf Europa ist der Concorso d’Eleganza am Comer See jedes Jahr im Mai die prestigeträchtigste Klassikveranstaltung. Düster sah es abgesehen von einigen Schneerallye lange Jahre im Winter aus. Das soll sich nunmehr ändern, denn The Ice in Sankt Moritz ist auf dem besten Wege zum automobilen Höhepunkt des europäischen Winters zu werden.
Im Unterschied zu anderen Veranstaltungen gibt es im Schweizer Skiort Sankt Moritz auf rund 1.600 Metern Höhe nicht nur viel zu sehen, sondern man lässt sich auch gerne sehen – mit und ohne eigenen Traumwagen auf Eis und Schnee. Neben dem Concours am Freitag zeigen viele Klassiker auf dem zugefrorenen See ihre dynamischen Qualitäten, während im ganzen Ort Klassikfans auf ihre Kosten kommen.
Die Geschichte der Veranstaltung The Ice Sankt Moritz geht zurück bis in Jahr 1985. Damals entdeckte eine Gruppe von Briten die abgesteckte Pferderennbahn auf dem zugefrorenen See in Sankt Moritz und nutzte diese für schnelle Runden mit ihren klassischen Bentleys. 2019 lebte diese Idee in der Klassikveranstaltung The Ice wieder auf.
So wird der Skiort Sankt Moritz am kommenden Freitag und Samstag (24./25. Februar) zu einem automobilen Open-Air-Museum für Autofans aus ganz Europa. Die Jury der diesjährigen Veranstaltung steht unter dem Vorsitz von Marco Makaus, Gründer und Schirmherr des Ice Sankt Moritz, die die antretenden Klassiker wie bei anderen Concours-Veranstaltungen bewerten wird. Im Anschluss an die dynamischen Drifts am Samstag auf dem zugefrorenen See werden die besten Teilnehmer der Kategorien Open Wheels, Barchettas on the Lake, Le Mans 100, Concept Cars & One Offs, und Queen on Wheels ausgezeichnet.
In der Kategorie Concept Cars ist erstmals auf Eis und Schnee auch der spektakuläre Prototyp des Mercedes C 111 II zu sehen, der in den siebziger Jahren nicht nur durch seine Wankelerprobungen, sondern auch das spektakuläre Design in der Farbe Weißherbst und die Flügeltüren auf sich aufmerksam machte. Kaum weniger spektakulär: der offene Mercedes 300 SLS O’Shea Tourensportwagen von 1958, der ebenfalls auf der rund einen halben Meter dicken Eisschicht seine Runden drehen wird.
TEXT Stefan Grundhoff
