Die Rallye-Weltmeisterschaft des Jahres 1983 war gekennzeichnet vom Duell zweier Werksteams und zweier technischer Konzepte: Auf der einen Seite Lancia mit dem Rennwagen Rally 037, der einen Kompressor-aufgeladenen Motor mit Hinterradantrieb kombinierte. Auf der anderen Seite das Audi-Team, das mit dem Modell Quattro auf Turbomotor und Allradantrieb setzte.
Das erste komplette Jahr der sogenannten Gruppe B ging als eines der spannendsten in die Geschichte der WM ein. Das deutsche Lancia-Werksteam Walter Röhrl und Christian Geistdörfer gewann drei Rallyes, ihre finnischen Teamkollegen Markku Alén und Ilkka Kivimäki zwei. Auch die Audi-Piloten siegten zusammen fünf Mal. Und so endete die Saison mit der Marken-Weltmeisterschaft für Lancia. Mit nur zwei Punkten Vorsprung fuhren die Italiener den letzten Titel in der Rallye-WM für ein Fahrzeug ohne Allradantrieb ein.
Der Kinofilm mit dem Originaltitel „Race for Glory“ basiert auf den Ereignissen der WM-Saison 1983. Walter Röhrl wird von Volker Bruch („Babylon Berlin“) gespielt. Daniel Brühl („Im Westen nichts Neues“) verkörpert Audi-Teamchef Roland Gumpert. Die Dreharbeiten fanden ab Mitte Mai 2023 in Italien und Griechenland an Originalschauplätze sowie auf der legendären Teststrecke im norditalienischen Balocco (heute Stellantis Gruppe) statt.
Im Mittelpunkt des Films stehen Lancia-Teamchef Fiorio und sein deutscher Fahrer Walter Röhrl. Der Weltmeister von 1980 und 1982 war zusammen mit Beifahrer Christian Geistdörfer für die Saison 1983 zu Lancia gekommen. Röhrls fahrerisches Talent in Kombination mit den Fähigkeiten der Techniker, Ingenieure und Designer ermöglichten es Lancia, Geschichte zu schreiben.
„Der Film ‚Race for Glory‘ ist die wunderbare Geschichte eines italienischen Erfolgs“, so der italienische Schauspieler Riccardo Scamarcio („John Wick: Chapter2“) der die Rolle von Lancia-Teamchef Cesare Fiorio spielt und auch als Produzent beteiligt ist. „Ein eingeschworenes Team von Experten und Enthusiasten schlägt einen übermächtigen Konkurrenten, der technologisch bereits einen Schritt weiter fortgeschritten war. Cesare Fiorio war ein Mann, der das Unmögliche möglich gemacht hat, indem er einfach die besten Fähigkeiten, gemischt mit unglaublicher Leidenschaft, eingesetzt hat.“
Der Lancia Rally 037
Die Serienversion des Rally 037 präsentierte Lancia auf dem Turiner Autosalon 1982. Der hinter dem zweisitzigen Cockpit positionierte Vierzylinder-Motor wurde von einem mechanisch angetriebenen Kompressor zwangsbeatmet. Serienmäßig standen so 205 PS zur Verfügung. Insgesamt produzierte Lancia nur exakt die 200 Fahrzeuge, die für die Rennsportzulassung (Homologation) in der sogenannten Gruppe B vorgeschrieben waren.
Denn eigentlich war das von der Rennabteilung Abarth als insgesamt 37. Projekt – daher die Modellbezeichnung 037 – entwickelte Coupé ein kompromissloser Rennwagen. Der Rally 037 basierte auf dem Großserienmodell Lancia Beta Montecarlo, einem kompakten Mittelmotor-Coupé mit sportlichem Charakter. Die Karosserie des Rally 037 wurde allerdings komplett aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Die beiden Hauben über Front und Heck ließen sich im Sinne optimaler Servicefreundlichkeit komplett abnehmen.
Die internationale Kinopremiere von ‘Race to Glory’ findet am 5. Januar 2024 statt, der Start in Deutschland allerdings noch offen.