Das BMW 8er Gran Coupé ist zusammen mit dem Mercedes CLS (der eingestellt wird) und dem Audi A7 ein Vertreter einer aussterbenden Art. Denn im andauernden SUV- und Elektrowirbel gehen die klassischen Reisecoupés im Stile eines klassischen Gran Turismo fast unter. Dabei hat gerade die 8er Baureihe eine eingeschworene Fan-Gemeinde, die sich auch von dem überzeichneten Heck-Design nicht beeindrucken lassen. Aus gutem Grund, denn das BMW 8er Grand Coupé macht vor allem bei der Dynamik eine gute Figur. Das gilt für die handelsüblichen Versionen und noch viel mehr für den M8 Competition. Und das bei einem Leergewicht von knapp zwei Tonnen.
Wie es das gute alte Automobilbrauchtum und die Vertriebsexperten wollen, steht in der Mitte des Lebenszyklus eine Modellpflege an. Allerdings fällt die bei der 8er-Modellreihe eher überschaubar aus, orientiert sich an optischen sowie Ausstattungsdetails und natürlich am Infotainment. Das bedeutet, dass es den BMW 8er nach wie vor als Coupé und Cabrio gibt, mit Sechszylinder und Achtzylindermotoren (Diesel und Benziner), die eine Leistungsspanne von 333 PS bis hin zu 530 PS beim BMW M850i xDrive haben. Wie bei den leistungsstarken BMWs üblich, kann der Kunde zwischen klassischem Heck- und Allradantrieb wählen. Die sportliche Speerspitze bildet nach wie vor der BMW M8 Competition mit 625 PS.
BMW macht aus der Not eine Tugend und stattet die Faceliftmodelle ab März serienmäßig mit dem beliebten M-Sport-Paket aus, was sich vor allem bei der dynamischeren Front, den mindestens 19 Zoll großen Rädern mit Doppelspeichen-Felgen und der M-Bremsanlage mit den blauen Sätteln zeigt. Wer ganz oben in das Regal greift und sich eines der Topmodelle sichert, bekommt 20-Zöller, ein M-Sperrdifferenzial und eine noch standfestere Bremse mitgeliefert. Die Reihensechszylinder-Fraktion muss das M Sportpaket Pro ordern, um in den Genuss dieser Details zu kommen. Damit der Vorausfahrende auch weiß, was sich da im Rückspiegel nähert, ist die Niere mit einer Wasserfallbeleuchtung versehen, die vom Fahrer deaktiviert werden kann. Wer sich das M8 Competition Coupé in die Garage stellt, bekommt das Laserlicht serienmäßig.
Alle Versionen kommen in den Genuss des 12,3 Zoll großen Touchscreens, das das 10,25-Zoll-Display als Kommandozentrale ablöst. Gefüttert wird der neue Monitor durch die neueste Version der Infotainmentsoftware. Analog zum M-Sport-Karosseriepaket greift der Fahrer jetzt serienmäßig in ein M-Lenkrad und dessen dickeren Kranz. Dazu kommen Multifunktionssitze und Merinoleder, die ohne Aufpreis das Interieur aufwerten.
Wer dennoch etwas Besonderes will, kann noch ein paar Scheine drauflegen und sich eines der auf 100 Fahrzeuge limitierten Sondermodelle namens „The 8 x Jeff Koons“, die vom amerikanischen Künstler gestaltet wurden. BMW hat schon 2010 mit Jeff Koons beim BMW M3 GT2 Art Car zusammengearbeitet. Jetzt zelebriert der Münchner Autobauer erneut ein Sondermodell mit einer mehrschichtigen Lackierung in elf Farben und einen Innenraum, der mit feinstem Leder in Rot- und Blautönen ausstaffiert ist. Damit die Beifahrer auch wissen, dass sie in keinem 0815-BMW-8er sitzen, ist die Signatur des Künstlers eingraviert. Sein Preis: über 300.000 Euro.
TEXT Wolfgang Gomoll; press-inform