Ford will zurück zu alten Tugenden – mit neuen Modellen und innovativer Technik. Lange Jahre waren die großen Auftritte des Autobauers aus Dearborn eher müde; doch längst geht das „blue oval“ wieder in die Vollen. Nach Ford Mustang und dem elektrischen Mustang Mach-E haben die Offroadfans bereits seit Jahren die Hände nach einem neuen Bronco gerieben.
Der Offroad-Klassiker – in den USA eine Kletterlegende wie der Wrangler – soll das eigene Fahrzeugportfolio emotionaler machen und eben Modelle wie den Wrangler ins Visier nehmen. Der neue Ford Bronco dürfte speziell auf dem heimischen US-Markt prächtig einschlagen; doch auch andere Märkte reiben sich beim Gedanken an die Neuauflage des Klassikers die Hände.
„Wir haben die Bronco-Familie gegründet, um jeden Aspekt des Offroad-Abenteuers zu verbessern, und sie mit erstklassiger Chassis-Hardware und exklusiven Technologien ausgestattet, um die Messlatte im robusten 4×4-Segment höher zu legen und die Menschen weiter in die Wildnis zu führen”, so Ford-CEO Jim Farley, „sie sind mit der Robustheit eines Pick-Ups der F-Serie und dem Leistungsgeist eines Mustang gebaut. Und in einem der beeindruckendsten und funktionalsten Offroad-Designs verpackt, das der ursprünglichen Bronco-Design-DNA entspricht.“
Erstmals wird es den Ford Bronco nicht nur als Zweitürer mit vergleichsweise kurzem Radstand, sondern ebenso wie den Hauptkonkurrenten Jeep Wrangler auch mit längerem Radstand und vier Türen geben. Wie sein Ahne soll er nicht nur als Freizeitmobil, sondern auch im harten Geländeeinsatz überzeugen. „Die fortschrittliche Allradtechnologie von Bronco bildet den Kern seiner Offroad-Fähigkeiten. Im Mittelpunkt steht das exklusive Terrain Management System des Bronco mit G.O.A.T. Modes (greatest of all times), mit denen Fahrer in jedem Gelände besser navigieren können“, erläutert Marketing Manager Mark Grueber.
So ist der neue Bronco nicht nur mit Siebengang-Handschaltung oder mit einer Zehngang-Getriebeautomatik zu bekommen, sondern verfügt über insgesamt sieben Fahrprogramme, mit denen es sicher durch Schnee, Matsch, Sand oder Geröll gehen soll. Mit einer neu konzipierten Elektronik lässt sich mit einem Pedal Gas und Bremse wie bei einem Elektroauto steuern, um die harten Gelände kraxeln zu können.
Zudem hat der Bronco kurze Überhänge, die zusammen mit fast 30 Zentimetern Bodenfreiheit für maximale Offroadfähigkeit sorgen sollen. Die Wattiefe durch Wasser liegt bei über 85 Zentimetern. Optisch ist die Verwandtschaft zu den bisherigen Bronco-Generationen unübersehbar; jedoch wurde das Aussehen modern interpretiert ohne zu verspielt zu wirken. „Ähnlich wie beim Modell der ersten Generation sind die quadratischen Proportionen, die kurzen Überhänge und die breite Haltung von Bronco für Offroad-Abenteuer optimiert”, so Bronco-Chefdesigner Paul Wraith, „das Seitenprofil verfügt über eine flache, schnörkellose Oberfläche mit klaren Kanten und robust ausgestellten Kotflügeln. Große, offene Radkästen sind modular aufgebaut und verfügen über einen Schnellverschluss zur einfachen Anpassung.“
Optisch wie technisch spektakulär: bereits ab Werk ist der Bronco mit Offroadreifen bis zu seiner Größe von 35 Zoll zu bekommen. Mit wenigen Handgriffen lassen sich bei Zwei- und Viertürer die Dachmodule in einzelnen Segmenten entfernen und im Fahrzeug verstauen. Neben dem Hartschalendach gibt es auf Wunsch auch ein Softtop, wobei sich die rahmenlosen Türen ebenfalls mit wenig Aufwand entfernen lassen. Im Innenraum gibt es animierte Instrumente, rustikale Schalter und ein zentrales Multifunktionsdisplay, mit dem sich nicht nur auf der Straße navigieren lässt. Das System hat mehr als 1.000 Trailkarten für die USA, die on- wie offline verfügbar sind.
Angetrieben wird der neue Ford Bronco von alten Bekannten aus dem Ford Konzernregal. Volumenmodell dürfte der 2,7 Liter große V6 mit Turboaufladung werden, der 310 PS und 540 Nm werden. Wer mit weniger zufrieden ist, kann sich für einen 2,3 Liter großen Vierzylinder-Turbo entscheiden, der immerhin ebenfalls 270 PS / 420 Nm leistet. Der Ford Bronco lässt sich im Innern ebenso wie mit zahlreichen Details am Fahrzeug außen maximal individualisieren. Marktstart – zunächst in den USA – ist im kommenden Frühjahr 2021 zu Preisen ab 30.000 Dollar. Bleibt zu hoffen, dass er auch nach Europa kommt.
TEXT Stefan Grundhoff; press-inform