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Los Angeles Autoshow 2021. Fast wie in alten Zeiten.

Die amerikanischen Automessen in diesem Coronajahr floppten. Zum Jahresabschluss macht es die Los Angeles Autoshow deutlich besser, auch wenn die großen Neuheiten gerade aus Europa fehlen. Nahezu alles ist elektrisch – abgesehen von ein paar Hochleistungssportlern und mächtigen Luxus-SUV.

Porsche lässt am Pazifik zum automobilen Jahresende einmal mehr seine Muskeln spielen. Während andere europäische Autohersteller der einstigen Imagemesse im kalifornischen Herbst längst die kalte Schulter gezeigt haben, sieht das bei den Zuffenhausenern völlig anders aus. Porsche präsentiert auf seiner ausgewiesenen Lieblingsmesse mit dem GTS nicht nur das abschließende Derivat der prall gefüllten Taycan Baureihe – inklusiv Kombiversion des Sport Turismo – sondern mit dem 718 Cayman GT4 RS die wilde Kirsche auf der hauseigenen Motorsportsahne. 500 PS, 315 km/h Spitze und eine versteckt eingebaute Rennlizenz lassen den sportlichsten aller Porsche Cayman nunmehr dem einst so übermächtigen 911 GT3 mächtig auf die Pelle rücken. Einer der direkten Wettbewerber setzt auch im Los Angeles Convention Center ein Ausrufezeichen: General Motors zeigt seine beeindruckende Sportversion der Corvette Z06 – mit 670 PS starkem V8 ohne jede Elektrifizierungsgedanken.

Corvette Z06 2

So sehr Porsche auf die Pauke haut und seine neuen Modelle auf dem wohl wichtigsten Markt ins rechte Licht setzt, so dünn sieht es bei den anderen Firmen aus Europa aus. Die meisten Hersteller haben sich von den internationalen Automessen abseits von China verabschiedet und die neuen Elektromarken wie Tesla, Nio oder Rivian haben ebenfalls einen anderen Fokus. Anders sieht das bei dem Hyundai Konzern aus, der mit seinen beiden Volumenmarken Hyundai und Kia auf der L.A.-Messe selbstbewusster denn je vertreten ist. Eine echte Schau ist dabei der Hyundai Seven, ein sehenswerter Luxuscrossover, der zeigt, wohin die Koreaner in den nächsten Jahren wollen – ins Premiumsegment.

„Der Seven demonstriert unsere kreative Vision und die progressive technische Entwicklung für die Zukunft der elektrifizierten Mobilität“, sagt Jose Munoz, CEO von Hyundai Motor North America, „sein innovativer Innenraum, der umweltfreundliche Antriebsstrang und die herausragenden Sicherheits- und Komfortfunktionen zeigen, wie großartig die Zukunft für die Kunden von SUV bei Hyundai wird.“

Hyundai Seven 1

Der deutlich über fünf Meter lange Crossover basiert auf der hauseigenen Electric-Global Modular Platform, einer speziellen BEV-Architektur und macht wie schon der kleinere Ioniq 5 mit einem wohnlichen Innenraum und markanten LED-Leuchteneinheiten auf sich aufmerksam. Durch den 350-kW-Charger kann der Luxus-SUV sein Akkupaket in 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent nachladen – bis zu einer maximalen Reichweite von knapp 500 Kilometern.

Eine Spur zu ähnlich sieht es mit dem Kia EV9 aus. Der EV9 ist ein Zwillingsmodell des Hyundai Seven und so mag man darüber grübeln, wieso ein Konzern das vermeintliche Schwesterfahrzeug auf die gleiche Messe nur ein paar hundert Meter weiter zeigt. Der Kia EV9 wirkt noch gefälliger als der Ausblick auf den Ioniq 7 und ist dabei deutlich realitätsnäher. Chefdesigner Karim Habib: „Wir haben unsere Absichten klar formuliert – ein weltweit führender Anbieter von nachhaltigen Mobilitätslösungen zu werden – und sind heute stolz darauf, der Welt unsere Elektro-SUV-Studie zu zeigen. Sie verbindet einen hochentwickelten emissionsfreien Antrieb mit einem topaktuellen Außendesign und einem zeitgemäßen, auf innovativer Technik basierenden Innenraum.“

Vinfast VF e35

Doch auch der überlappende Messeauftritt ändert nichts daran, dass die Koreaner in Los Angeles diejenigen sind, die den Ton angeben. Während sich die Europäer abgesehen von Porsche und Jaguar Land Rover weitgehend vom US-Messegeschäft verabschiedet haben, spielen neben den Koreanern auch andere Asiaten groß auf. Mehr denn je dabei Vinfast mit dem neuen deutschen CEO Michael Lohscheller, der auf der Autoshow nicht nur die beiden neuen elektrischen SUV-Modelle VF e36 und VF e35 verkündet, sondern gleich noch die US-Zentrale des vietnamesischen Konzerns in Los Angeles verkündet. „Unsere Zukunft ist elektrisch und mit den beiden neuen SUV werden wir im vierten Quartal 2022 auch nach Deutschland kommen“, bestätigt der ehemalige Opel-CEO.

Mazda zeigt auf der Los-Angeles-Messe mit dem CX-50 seinen neuen Crossover für den US-Markt. Der CX-50 ist dabei der erste Mazda aus dem neuen Kooperationswerk von Mazda-Toyota in Huntsville / Alabama hergestellt wird. Eine große Nummer in den USA ist Subaru und so überrascht es nicht, dass der Messestand der Allrad-Japaner der bei weitem größte auf der amerikanischen Leistungsschau ist. Erstmals zu sehen: der Subaru Solterra als Zwillingsmodell der elektrischen Toyota bZ4X, der ebenfalls erstmals in der Millionenmetropole am Pazifik zu bestaunen ist. Nissan, im Europa beinahe in der Versenkung verschwunden, glänzt in Downtown Los Angeles mit dem Elektro-Crossover des Ariya und dem coolen Nissan Z deutlich mehr als in unseren Breiten.

Lexus LX 600

Viel Aufsehen bekommt ein paar Meter weiter der neue Luxus-SUV Lexus LX 600, der mit Modellen wie dem Lincoln Navigator oder dem ebenfalls neuen Range Rover gleich zwei seiner ärgsten Wettbewerber in einer Messehalle trifft. Eine eher endlose Geschichte scheint die des Fisker Ocean zu werden. Zum wiederholten Male zeigt Henrik Fisker die Serienversion seines Elektro-SUV. Doch nach wie vor steht nicht fest, ob und wann der durchaus sehenswerte Crossover einmal auf die internationalen Märkte kommen soll. Da sieht es mit dem elektrischen Ford F-150 Lightning schon besser aus. Er könnte in den USA zu einem echten Gamechanger werden. Mit mehr als 150.000 Vorbestellungen nährt das meistverkaufte US-Auto der vergangenen vier Jahrzehnten bei vielen anderen Herstellern auch abseits von Tesla die Hoffnung auf den großen Wechsel zum Elektrotrend. Doch der hat an sich längst begonnen – mehr denn je auf der Los Angeles Autoshow 2021.

Stefan Grundhoff; press-inform

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