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Mobilitätsstudie 2023. Auto bleibt Nummer 1.

Das Auto ist und bleibt der Deutschen liebstes Fortbewegungsmittel. Das zeigt die HUK-Mobilitätsstudie 2023, bei der 4.000 Menschen befragt wurden. Dagegen verliert das Radfahren an Bedeutung. Eine weitere zentrale Forderung lautet: Mobilitätskonzepte neu zu denken und nicht nur auf batterieelektrische Mobilität setzen.

Das wird in Brüssel gar nicht gut ankommen. Wenn es um die Zukunft der Mobilität geht, haben viele Deutsche kein Vertrauen mehr in die EU. Das zeigt die HUK-Mobilitätsstudie des Jahres 2023. Nur neun Prozent der 4.042 Befragten trauen der EU die nötige Kompetenz zu, um diese Herausforderung zu meistern. Schlechter als die EU schneiden unter anderem Wirtschaft- und Arbeitgeberverbände (5 Prozent), Greenpeace (4 Prozent), der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ebenfalls 4 Prozent), Fridays for Future (3 Prozent) ab. Die beiden letzten Plätze der Rangliste nehmen die Gewerkschaften und die Letzte Generation ein (beide jeweils 2 Prozent).

Dass dieses eindeutige Votum nichts mit Politikverdrossenheit zu tun hat, sondern eine klare Absage gegen eine eindimensionale Herangehensweise ist, zeigt sich, wenn man an die Spitze der Kompetenz-Vertrauensliste blickt, wenn es um die Mobilität der Zukunft geht. Mit 23 Prozent nehmen die Autohersteller in dieser Rangliste den ersten Platz ein. Knapp vor der Bundesregierung (22 Prozent). Auf Platz drei folgt interessanterweise die Deutsche Bahn, wenn auch mit einem gehörigen Respektabstand (15 Prozent). 

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Bleibt die Frage, auf welches Fortbewegungsmittel die Deutschen in Zukunft setzen. Die Antwort ist eindeutig. Das Auto! Für fast drei Viertel (72 Prozent) der Deutschen ist das Auto (Elektroautos, aber auch solche mit alternativen klimaneutralen Antrieben) das Fortbewegungsmittel, das auch in Zukunft ihre Anforderungen an die Mobilität am besten erfüllt – eine Steigerung um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

Die Jugend wählt das Auto

Interessant wird es, wenn man sich die Altersstruktur der Befragten anschaut. Gerade bei den jüngsten Teilnehmern der Studie erlebt das Automobil eine Renaissance: 74 Prozent der 16 bis 24-jährigen sprechen sich für ein solches Vehikel aus, das sind sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Auch bei den anderen Altersgruppen legt das Auto zu. Dagegen verliert das Radfahren mit 19 Prozent (Vorjahr 21 Prozent) bei der Wahl des geeigneten Beförderungsmittels der Zukunft weiter an Boden. Für das zu Fuß gehen entscheiden sich 23 Prozent, vor zwei Jahren waren es noch 30 Prozent.

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Die Mehrheit der Befragten ist sich einig, dass neue Wege eingeschlagen werden müssen. Für fast zwei Drittel (63 Prozent) der Deutschen greifen die aktuellen Mobilitätskonzepte zu kurz. Dass die Menschen diese Angelegenheit umtreibt, zeigt die Tatsache, dass mittlerweile für 41 Prozent das Thema äußerst oder sehr wichtig ist. Im Vorjahr war das lediglich bei 33 Prozent der Fall.

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Ein wichtiger Aspekt bleiben die Kosten beziehungsweise die Frage: „Können wir uns das noch leisten?“. Mit 38 Prozent wird diese Befürchtung wie im Vorjahr am häufigsten genannt. Damit schreiben die Menschen den Autobauern ins Lastenheft, dass die Fahrzeuge bezahlbar bleiben müssen. Aber auch die Politik ist gefordert, die passenden Rahmenbedingungen herzustellen.

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Bereits an zweiter Stelle dieser Besorgnis-Rangliste steht das zu einseitige Forcieren der batterieelektrischen Antriebe gegenüber anderen Varianten, die auf Wasserstoff oder E-Fuels setzen (33 Prozent). Dass die Energiekrise ihre Spuren in den Gedanken der Bundesbürger hinterlässt, zeigt der dritte Sorgen-Platz: Immerhin 28 Prozent der Befragten befürchten, dass „beim Umstieg auf Elektromobilität steigende Strompreise und ein knappes Strom-Angebot nicht genügend berücksichtigt werden“.

Akzeptanz für ein Tempolimit wächst

Die Corona-Pandemie sowie die allgemein gestiegenen Inflationsraten beeinflussen das Mobilitätsverhalten der Studienteilnehmer nach eigenen Angaben deutlich stärker als bisher. Erstmals wäre jeder zweite Deutsche jetzt bereit, freiwillig Tempo 130 km/h auf Autobahnen zu fahren, wenn dies zur Einhaltung von Klimazielen notwendig würde (Vorjahr 46 Prozent). Das Schlüsselwort ist dabei „freiwillig“. Denn nur 28 Prozent der Bevölkerung fordern ein gesetzlich vorgeschriebenes Tempolimit.

TEXT Wolfgang Gomoll

LESENSWERT.
WALTER.