Wohldorf-Ohlstedt. Der Stadtteil im Hamburger Norden, wo die Hecken höher und feiner coiffeurt sind als die neugierigen Spaziergänger. Die Tore sind schmiedeeiserner, die Häuser raumgreifender und das Geld in der Nachbarschaft ist so alt, dass es Betreuer aus der Schweiz braucht. Man wohnt an der Alster, aber am touristenfreien Teil. 50 Minuten würde man morgens in die City brauchen, wenn man denn morgens in die City müsste. Dorthin hat uns Dirk Könnecke eingeladen, damit wir mal über Autos, Führerscheine, Bärchen, Bücher und ein filterloses Leben sprechen. Mit einem der coolsten und ehrlichsten Typen, den man sich wünschen kann.
Natürlich wollen wir alle erstmal wissen, wie Kuki und Dirk sich kennengelernt haben. „Das war in der Ausbildung zum Buchhändler in Köln vor 34 Jahren. Ich war im zweiten Lehrjahr, Kuki im ersten. Ich hab sie mir sofort ausgesucht, auch ohne zu wissen, wer sie war. Kukis Vater wollte auf keinen Fall, dass sie bei Thalia lernt, sie sollte was anderes sehen. So haben wir uns bei Gonski wirklich zufällig getroffen, und ich konnte sie mit meinem Bücherwissen beeindrucken, ich war ja schon doppelt so lange im Business. Dachte ich (lacht). Gonski war damals Europas größtes Buchhaus. Irgendwann hat Thalia es dann übernommen, das musste ja mit der Vorgeschichte in der Familie bleiben.“
Kuki bietet derweil spanisches Flaschenbier, Jacky-Cola aus der Dose und Dom Perignon 2013 an. Gastgeben können die Könneckes – man fühlt sich in der nicht unterdimensionierten Architekten-Villa aus den Siebzigern willkommen. Weil man es ist. Dirk raucht ohne Filter. Früher Senior Service, heute Camel. Und Dirk IST ohne Filter. Eine grundehrliche Haut. Selten geworden. Da gibt es kein rumwinden, aber auch kein Blatt vor dem Mund. Er sagt, was er denkt. Und er denkt viel. Und weiß viel. Ungefähr 6.000 Bücher hat er gelesen. Viele davon vielmals.
„Momentan lese ich mehr als ich esse. 120 Bücher im Jahr. Ich bin ein Maniac. Wenn ich mit etwas anfange, dann mach ich es auch richtig. Ich hatte zum Beispiel dreimal nacheinander quasi alle „Lustigen Taschenbücher“. Dreimal! Beim ersten Mal hab ich sie alle an Kinder verschenkt, dann musste ich mir alle wieder kaufen. Dann nochmal fast am Stück verschenkt, dann haben sie mir wieder gefehlt und die Jagd begann aufs Neue“, lacht der 57-Jährige.
Kommen wir mal zu Autos: Dirk, was war Dein erstes Auto? Ein Bentley?
„Hahahaha, ich bin ein … “
Die ganze Geschichte gibt es in WALTER #22