Ob der neue Astra GSe reicht, die sportlichsten Fans im Hause Opel endlich wieder jubeln zu lassen, muss sich zeigen. Schließlich hatte der Wegfall von überaus dynamischen Sportversionen wie GSI, GSe oder OPC für allerhand Missstimmung bei den Fans gesorgt. Mit dem Opel Astra GSe geht es für das Kompaktklassemodell und den variablen Kombibruder zumindest wieder einen Schritt zurück in die richtige Richtung.
Fehlte im Astra-Portfolio bisher eine leistungsstarke Sportversion, so bietet der neue Opel Astra GSe durch sein Hybridtechnik nunmehr zumindest 165 kW / 225 PS / 360 Nm. Damit liegen die Rüsselsheimer zwar hinter den Hauptwettbewerbern wie VW Golf GTI / GTE / R oder einem Skoda Octavia RS / RS IV zurück, bringen jedoch wieder Emotionen und Dynamik in die bisher recht dünne Motorenpalette.
„Der neue Astra GSe und der neue Astra Sports Tourer GSe sind perfekt, um unsere neue sportliche Submarke einzuführen und mit Leben zu füllen. Zugleich setzen wir auch mit diesen Modellen konsequent unsere Strategie fort, bis 2028 zur vollelektrischen Marke in Europa zu werden“, sagt Opel-Chef Florian Huettl.
Zudem ist anzunehmen, dass die GSe-Version im Astra und Astra Sports Tourer kein Einzeltäter bleiben wird. Durch den sukzessiven Umstieg allein auf Elektromodelle werden erste GSe-Modelle von Corsa, Astra und Co. nicht lange auf sich warten lassen. Hier sieht es mit 115 kW / 156 PS für den neuen Opel Astra-e in Sachen Fahrdynamik im Vergleich zur Konkurrenz noch recht dünn aus. Anzunehmen, dass die leistungsstärkeren Elektroversionen, die ab 2024 folgen sollen, auch das GSe-Signet am Heck tragen werden, das einst bei Commodore und Rekord für Grand Sport Einspritzer stand. Nun bedeutet es beim neuen Opel Astra GSe „Grand Sport Electric“ – weitere Leistungsspritzen keinesfalls ausgeschlossen.
Der 1,6 Liter großen Vierzylinder-Turbo mit zusätzlicher Elektrounterstützung arbeitet in einem ähnlichen Antriebspaket bereits im Citroen C5X oder dem DS9. Im Unterschied zu diesen beiden sehr komfortabel abgestimmten Stellantis-Viertürern sind Schrägheckmodell und Kombiversion des Opel Astra deutlich sportlicher unterwegs. Das drücken nicht allein die allerdings recht überschaubaren Unterschiede an Front und Heck sowie 18-Zoll-Felgen aus, sondern auch ein strafferes Sportfahrwerk mit einer geänderten Abstimmung.
Aus dem Stand dürfte es für den Fronttriebler in kaum mehr als sieben Sekunden auf Tempo 100 gehen und die Höchstgeschwindigkeit sollte mit rund 235 km/h auf einem ähnlichen Niveau liegen wie das identisch motorisierte Schwestermodell des Peugeot 308 Hybrid 225. Der lockt ebenfalls mit einem sparsamen Normverbrauch von 1,1 Litern Super auf 100 Kilometern. Auf gleichem Niveau dürften auch die Preise liegen. Der aktuell sportlichste Peugeot 308 kostet mit 225 PS, Achtgangautomatik und entsprechender Ausstattung 45.500 Euro.
TEXT Stefan Grundhoff für WALTER