0,00 €

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

0,00 €

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Mercedes AMG GT Stealth Edition. Von wegen unsichtbar.

Mercedes hat in den USA eine 530 PS starke Sonderedition seines AMG GT aufgelegt. Doch dessen Nameszusatz „Stealth Edition“ ist alles andere Programm, denn trotz matter Schwarzlackierung fällt man überall auf, wie ein bunter Hund – selbst nachts.

Der Mercedes AMG GT, mit seinem bulligen Musclecar-Charme legitimer Nachfolger des Porsche 928, ist schon ein paar Jahre auf dem Markt. Mittlerweile wurde das Modellprogramm mit der spektakulären Black Series gekrönt, die zu den besten Tourenwagen der Welt gehört. In den USA gibt es neben dem scharfen Rennstreckenmonster eine neue Versuchung – den AMG GT Stealth Edition.

Alles im matten schwarz gehalten, dazu Karbondach und große Räder – natürlich ebenso schwarz wie die Bremszangen. Mit etwas Ausstattung sind für den Mercedes AMG GT Stealth 137.000 Dollar fällig. Das will auch der weißhaarige Senior wissen, der einen an der Ampelkreuzung nahe des Long Beach Airport auffordert, die Scheibe herunterzufahren: „Tolle Farbe – ist das ein besonderes Modell? Was kostet es?“, fragt der stolze Pilot eines strahlend weißen Tesla Model S. In den USA sieht man Verbrenner und Elektro zumeist lässig nebeneinander und wieso keinen brüllenden Sportwagen die AMG fahren, wenn man auch ein Elektroauto mit Saubermann-Image besitzt?

Mercedes AMG GT Stealth 11

Durch die jüngste Leistungsspritze leistet der doppelt aufgeladene Achtzylinder unter der endlos langen Motorhaube des Affalterbachers stattliche 530 PS und ein maximales Drehmoment von 670 Nm. Was das auf der Straße bedeutet, kann man an der kalifornischen Küste allein nächtens einmal testen – da kommt einem der Stealth Mode gerade recht – möchte man meinen. Denn bereits an der Tankstelle zücken die ersten Fans die Kamera und lichten den 4,54 Meter langen Boliden zahlreich ab.

Okay, dass der AMG GT hier in den USA gut ankommt, mag kaum überraschen, aber so langsam sollte man den fast 1,7 Tonnen schweren 911er-Fighter doch kennen. Der fällt auf – und das wohl mehr denn je durch seine Stealth Edition, die scheinbar genau diesen Grund haben sollte. Ganz nebenbei passt der mattschwarze Look für den Boliden prächtig. Zu schaffen machen ihm allein die zerborstenen Straßen und Highways zwischen der finanzstarken Bay-Area und dem Großraum Los Angeles, wo Black Beauty allerdings im Minutentakt neue Freunde findet.

Mercedes AMG GT Stealth 5

So richtig Spaß hat man mit dem düsteren AMG GT jedoch erst am Abend, wenn sich die Sonne langsam Richtung Pazifiklinie verabschiedet. Dann, bei leicht abkühlenden Temperaturen, kann man in den Canyons seine wahre Freude haben. Allein ist man in der Bergregion zwischen Malibu, Calabasas und Thousands Oaks jedoch nicht unterwegs. Nicht wenige Fans japanischer und europäischer Sportwagen geben sich hier ebenso dem Kurvenverlangen hin wie Motorradfahrer, die die abendliche Leere zu schätzen wissen und jeden Kurvenradius zelebrieren wie man dies ebenso mit dem Mercedes AMG GT Stealth tut. Augen und Ohren sollten jedoch nicht ausschließlich auf Fahrbahn, Kurve, Gegenverkehr und etwaige Wildwechsel gerichtet sein, denn die lokalen Ordnungsbehörden kennen die spätabendliche Freizeitbeschäftigung der Motoristen natürlich bestens – und stellen in den Malibu Mountains nur allzu gerne Strafzettel aus.

Hier spielt der AMG seine Stärken aus: einen bärenstarken V8 mit mächtig Dampf von unten heraus und einen Klang, der die Felsen zum Beben bringt. Am besten ist man im Individualprogramm unterwegs – denn die Sportmodi mögen auf eine Rennstrecke passen – hier in den Bergen von Malibu ist die komfortable Abstimmung von Federn und Dämpfern genau das rechte Paket. Auch bei der Lenkung kann man auf mehr Direktheit verzichten – der Komfortmodus passt perfekt und die Gasannahme kann man im Individualmodus gerne nachschärfen.

Mercedes AMG GT Stealth 16

Wie zumeist ist der Fahrer der begrenzende Faktor und nicht das Auto, das im Grenzbereich gerne auch einmal kalkulierbar ausschwänzelt und so die Gefühle des Piloten erwärmt. Klasse: das griffige Alcantara-Steuer und die perfekten Sportsitze, die sich idealerweise auch klimatisieren lassen. So kann man seinen Abend am Pazifik auch ohne Meer genießen und den perfekten Ausblick Richtung Küste gibt es immer wieder, wenn die digitalen Instrumente einmal nicht ausreichen sollten.

Der Kontakt zu Police oder State Trooper bleibt einem an diesem späten Abend erspart und auch als es über den Highway 101 Richtung Süden etwas flotter als tagsüber nach Hollywood geht, sind zwar Officer unterwegs, doch die donnern locker im dreistellige Meilenbereich vorbei. Wenn man nur wollte… der AMG GT Stealth schafft 195 mph – umgerechnet 310 km/h Spitze. Da sollte sich lieber kein Officer in seinem Dodge Charger drauf einlassen. Doch man sich selbst eben auch nicht auf ihn.

Mercedes AMG GT Stealth 9

Bevor es ins Bett geht, steht ein Abstecher zu Mel’s Drive-In an, der an Sunset Boulevard längst keiner mehr ist. Doch rund um die Uhr gibt es hier bekannt amerikanische Spezialitäten, einen kostenlosen Parkplatz und seine Ruhe – gerade Recht als Verschnaufpause nach der automobilen Spätschicht. Jetzt aber ab ins Bett.

Stefan Grundhoff; press-inform

Technische Daten Mercedes AMG GT Stealth

Motor: V8 Doppelturbo
Hubraum: 3982 ccm
Leistung: 390 kW / 530 PS
Max. Drehmoment: 670 Nm zwischen 1.900 und 5.750 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 310 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h: 3,5 Sekunden
Leergewicht: 1.665 kg
Laderaum: 175 Liter
Normverbrauch: 13,0 Liter SuperPlus
Preis: ab 119.000 Dollar

LESENSWERT.
WALTER.