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Porsche Speedster 911 (993). Das Einzelstück.

Der italienische Designer Luca Trazzi erfüllt sich mithilfe des Porsche-Sonderwunsch-Projekts seinen Traum eines Speedsters der 911er-Baureihe 993. Das Ergebnis ist ganz spezielles Auto, mit vielen spannenden Details.

Ein Speedster veredelt jede Baureihe des Porsche 911. Dementsprechend begehrt sind diese Zuffenhausener Kronjuwelen. Vom Preis ganz zu schweigen. Die Autos mit der verkürzten Windschutzscheibe, den Hutzen hinter den Fahrersitzen und dem manuell zu bedienenden Stoffverdeck sind einfach Kult.

Sonderwunsch Werksunikat Porsche 911 Speedster 993 14

Allerdings gibt es nicht bei jeder 911er Baureihe einen Speedster, bei der 993er-Serie fehlt dieses Exemplar bis auf drei Spezialanfertigungen. Eines davon für Ferdinand Alexander Porsche und das andere bekam der amerikanische Schauspieler Jerry Seinfeld. Das dritte entstand im Rahmen einer Werkrestaurierung.

Dieser Umstand weckt natürlich Begehrlichkeiten. Vor allem, wenn man, wie Luca Trazzi, bereits sieben Speedster sein Eigen nennt. Da gebietet es fast die Sammlerehre, eine solche Rarität sein Eigen zu nennen und die Lücke zu den anderen Speedster-Modellen zu schliessen. Luca Trazzi hat sich als Designer formschöner Kaffeemaschinen einen Namen gemacht, die eher Accessoires als Brühautomaten sind. Aus sieben mach’ acht. So lautete der Plan. Allerdings mit einer Besonderheit. Eben, dass es bei dieser Baureihe des Porsche 911ers eben keine Speedster-Variante gab. Damit eröffnete sich für Luca Trazzi die Möglichkeit, diesem Speedster seine eigene besondere Note zu verleihen.

Die Porsche Manufaktur und das Sonderwunsch-Programm des Zuffenhausener eröffnet die Möglichkeit, diese Vision Realität werden zu lassen. Dazu wird eigens ein Fahrzeugprojekt ins Leben gerufen. Das Prozdere gleicht der Entwicklung eines neuen Modells: Es gibt ein Lastenheft und Projektbesprechungen mit Ingenieuren sowie dem Porsche-Designer Grant Larson, dem Leiter Sonderprojekte Design. Larson ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt: Schließlich hat er die Studie entworfen, aus der letztendlich der Porsche Boxster entstanden ist.

Die Tatsache, Dass Lucca Trazzi selbst Designer ist, macht die Sache für die Zuffenhausener Unikatsspezialisten nicht unbedingt einfacher. Prompt rückte der Italiener zum ersten Treffen mit einem Buch voller Ideen und Skizzen an, wie denn sein Speedster aussehen sollte. So viel Engagement ist sogar erwünscht. Nur so bekommt der Name Sonderwunsch sein spezielles Flair und wird mit Leben gefüllt. „Wir haben uns schon sehr intensiv ausgetauscht und diskutiert“, erzählt Glen Larson. Allerdings steht eine Maxime über allem: Die DNA des 911ers darf nicht verwässert werden. Deswegen geht jedes Auto, bevor es gebaut wird, über den Tisch des Porsche-Chefdesigners Michael Mauer. Das war auch bei diesem Speedster der Fall.

„Der Entwurf sollte die Stilelemente aller bisherigen Speedster-Modelle vereinen“, erklärt Lucca Trazzi, der den Entstehungsprozess seines Preziose auf Schritt und Tritt begleitet hat und dafür immer wieder in Zuffenhausen vorbeischaute. Bei blechgewordenen Zeitreise durch die 911er-Geschichte findet man immer wieder Gegensätzliches: Die kegelförmigen schwarzen Außenspiegel sind dem Design der Sportwagen aus den 1960er-Jahren nachempfunden. Moderne Vier-Punkt-LED-Scheinwerfer der aktuellen Porsches und ebensolche Blinker sind  ebenfalls Teil des Einzelstücks, passen aber unserer Ansicht nach nicht zu diesem Auto.

Hund spendiert der Farbe den Namen

Die Königsaufgabe bei jedem Speedster ist die Heckabdeckung, die Luca Trazzi selbst entworfen hat. „Die Inspiration war das Heck des Porsche 997“, erzählt der Italiener stolz. Der Bugspoiler, die hinteren Kotflügel und die Seitenschweller des 911er-Turbo der Baureihe 993 sorgen dafür, dass der Speedster breitbeinig und wuchtig dasteht. Der gelbe Lack, ist natürlich nicht zufällig gewählt, genauso wenig wie der Name „Otto-Yellow“. Gelb ist Trazzis Lieblingsfarbe und der Otto der Name seines Hundes.

Daher ist es kein Wunder, dass auch im Interieur gelb dominiert. Das fängt bei den Instrumenten an und hört bei den Karos der Sitze auf, die eine Zielflagge symbolisieren, die berühmte Checkered Flag eines Autorennens. Wie es sich für solches Fahrzeug gehört, sind das nicht irgendwelche Karos. Die Elemente wurden von Hand zugeschnitten und vernäht. Damit Trazzi auch im Auto stets daran erinnert wird, dass er in einem ganz besonderen Wagen sitzt, ist auf dem Armaturenbrett eine One-Off-Plakette angebracht. 

Das Radio sieht klassisch aus, ist aber mit moderner Technik ausgestattet und bietet Navigation und die Möglichkeit, das Handy über Apple Car Play einzubinden. Auf die Frage wie viel er für das Auto bezahlt hat, schmunzelt Luca Trazzi vielsagend. Wir gehen von mindestens 1,2 Millionen Euro aus. Wo auch immer der Italiener sein neues Auto bewegen wird, genug Leistung ist auf alle Fälle vorhanden: Motor, Fahrwerk, Lenkung und die Bremsen stammen vom 911 Carrera RS (Typ 993). Das bedeutet: 3,8 Liter Hubraum und 300 PS.

TEXT Wolfgang Gomoll

LESENSWERT.
WALTER.