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BMW Alpina Roadster V8 (Z8). Der Besondere.

Der BMW Z8 ist ein gesuchter Youngtimer und wer einen der wenigen BMW Alpina V8 besitzt, kann sich glücklich schätzen. Sammler legen für die Buchloer Version des Roadsters mehrere hunderttausend Euro hin.

Nur 555 Stück wurden von diesem Z8 gebaut, die unter dem Namen BMW Alpina Roadster V8 für den nordamerikanischen Markt vorgesehen waren. Wie es immer so ist im Leben: Ausnahmen bestätigen die Regel. Also durfte Alpina auch 105 Fahrzeuge für die EU produzieren. Wie hemdsärmelig es damals zuging, zeigt die Tatsache, dass bei diesen Fahrzeugen die für die US-Modelle vorgesehene BMW-Fahrgestellnummer einfach durchgestrichen und durch eine eigene Alpina-VIN ersetzt wurde. 

Roadster und USA, das bedeutet Kalifornien. Die Alpina-Strategen wussten, dass man sich einerseits vom BMW-Original absetzen muss und andererseits den Cruiser-Charakter betonen musste. Technisch bedeutet das einen V8 Motor (Code Alpina F5) mit 4.837 statt 4.941 Kubikzentimetern Hubraum beim BMW, etwas weniger Leistung, 381 statt 400 PS, dafür mit 520 Nm etwas mehr Drehmoment. Kombiniert wird das Ganze mit einer Fünfgangautomatik anstelle einer Sechsgang-Handschaltung. Die Idee wird schon aus diesen Werten deutlich. Mehr Cruiser als Sportler. 

Trotzdem kann man beim Alpina V8 die einzelnen Fahrstufen mit den Fingerspitzen mit einem Plus- und Minusknopf am Lenkrad manuell einlegen. So hat der Alpina genug Feuer. Die Fahrleistungen können sich ohnehin mehr als sehen lassen. Mit 5,3 Sekunden aus dem Stand erreicht der Alpina die 100-km/h-Marke sechs Zehntelsekunden später, hat aber mit 260 km/h eine um zehn km/h höhere Höchstgeschwindigkeit.

Zur Abrundung gibt es ein komfortabel abgestimmte Fahrwerk, was aber nicht heißt, dass der Alpina V8 eine Ami-Sänfte ist. Ganz im Gegenteil: Man kann den Roadster richtig fliegen lassen. Dazu passt auch, dass unser Modell das Performance-Paket verbaut ist, wie man an der Domstrebe, die quer durch den Motorraum verläuft, sieht. Grund für diese Nachrüstung ist der Aluminium-Spaceframe des ansehnlichen Münchner Roadsters, der zwar Gewicht spart, dessen Dome sich aber beim Überfahren eines Schlaglochs oder Bordsteins als zu „weich“ erwiesen haben. Vor allem, wenn Runflatreifen aufgezogen sind, die eine steifere Flanke haben und nicht so viel kinetische Energie schlucken können wie herkömmliche Pneus. Deshalb musste man den Vorderwagen versteifen, was auch der Agilität zugutekommt. 

Hier fühlt sich der BMW Alpina Roadster V8 wohl

Wir genießen die Fahrt über kurvige Straßen der Toskana, durch verträumte kleine Dörfer, in denen die Menschen auf kleinen Stühlen sitzen und dem Verkehr aus dem Schatten zuschauen oder in einem der zahlreichen Straßencafés sich einen Espresso gönnen. Heute führt der Highway 101 durch Norditalien, statt den Wellen des Pazifiks säumen Zypressen den Weg. Das Kalkül der Buchloer geht auf. Der Alpina V8 macht keinen Deut weniger Spaß als sein Münchner Bruder mit dem Z im Namen. Im Gegenteil: Die komfortabler abgestimmte Feder-Dämpfer-Kombination erweist sich auf den norditalienischen Straßen als eine gute Wahl.

Im Cockpit verheimlicht der Buchloer seine Gene nicht. Das Auto ist ein Spektakel. Auch die nach rechts versetzten Instrumente und die Hartplastik-Orgie des Armaturenbretts sind Teil des Alpina-V8-Erlebnisses. Wertig ist anders. Aber darüber sieht man bei einem Gefährt wie diesem entspannt hinweg. Eine Kleinigkeit gibt es im Cockpit dann doch zu bestaunen: Wo bei BMW hinter dem Lenkrad keine Anzeige zu sehen ist, hat Alpina eine kleine Hutze montiert, die die Einstellungen der Automatik anzeigt. 

Von außen fasziniert der Roadster auch 24 beziehungsweise 22 (der Alpina V8 erschien 2002) Jahre nach seinem Debüt auch die modebewussten Italiener, wie man an den lachenden Gesichtern auf den Motorrollern sieht, die den Zweisitzer umschwärmen wie Motten das Licht.

TEXT Wolfgang Gomoll

LESENSWERT.
WALTER.